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21.05.2016 2 Monate kein Artikel...

...jeder Journalist würde längst verhungert oder gefeuert worden sein! Sorry, dass ich so lange nichts geschrieben habe. Ich bin gesund und munter, aber irgendwie feht immer ein bisschen Zeit.

Seit meinem letzten Artikel ist es Frühling geworden im schönen Kleinwalsertal. Hat es die letzten Wochen doch regelmäßig wieder bis ins Tal geschneit, so begann die neue Sommersaison am 04. Mai doch mit einer Woche Sonne und warmen Temperaturen. Floh hat schon 2 x den Rasen gemäht, unsere Rinder grasen ums Haus und mein Vater hat heute auf der Amans-Alpe (auf dem Wanderweg vom Söllereck zu uns) den Zaun gemacht. In ca. 2 Wochen ziehen die ersten Kühe auf die Alpen, bis dahin gibt es noch viel zu tun.

Am letzten Donnerstag hat es geregnet, aber ich hatte meinen freien Abend und so bin ich mit meiner Schwester Karin zur Melköde gelaufen. Kurz nach dem Klettergarten sind wir also in den linken Weg eingebogen und auf breitem, gutem Weg ins Schwarzwassertal, immer dem Bach entgegen und mit angenehmer Steigung. Schneeschmelze und Regen machten aus den kleinen Rinnsalen im Gelände richtige Bäche und die Luft war traumhaft sauber.

Nach ein paar Minuten erreichten wir die Baustelle für den neuen Beschneiungsteich am Ifen. Dieser soll 90.000 qm. Wasser fassen und 11,5 Meter tief werden. Somit können 13 Kilometer Pisten innerhalb von 70 Stunden mit einer Grundbeschneiung von 40 cm beschneit werden. Insgesamt sollen etwa 74 Propeller-Schneeerzeuger angeschafft werden, wobei eine Schneekanone ca. 35.000,-- Euro kostet... Befüllt wird der Beschneiungsteich durch Schmelzwasser und natürlichen Zuflüssen.

Da sich der Teil im felsigen Gelände befindet, muss laufend gesprengt werden. Ein Schild warnte uns zu Beginn der Baustelle, dass mit "Blas-Signalen" gewarnt wird. Allerdings hatten wir uns so viel zu erzählen, dass wir nichts gehört haben und sind deshalb weiter gelaufen. Zum Glück war es schon Abend und es wurden nur noch die ausgesprengten Steine abtransportiert. Wir sind weiter und genossen wieder die Stille und die Eindrücke dieser urtümlichen Landschaft.

Rechts und links wächst inmitten von riesigen Steinbrocken eine wilde Vegetation, ehe sich kurz vor der Melköde (1.350 Meter) plötzlich eine komplett ebene Fläche auftut. Ursprünglich von riesigen Gletschern bedeckt, ereignete sich später ein riesiger Bergsturz an der Ostseite des Hohen Ifen und riegelte das obere Schwarzwassertal vollständig ab. Dadruch entstand ein See, der durch später verlandete und so eine riesige Moorebene zurück lies. Im Frühjahr bei Schneeschmelze oder auch nach längerem Regen steht immer ein größerer Teil dieser Fläche wieder unter Wasser.

Nun kamen wir an der Hütte Melköde an, die natürlich um diese Uhrzeit schon geschlossen hatte, und kraxelten noch ein Stück den Weg am Wasserfall entlang. Dies war auch der Wendepunkt und zurück ging es auf dem gleichen Weg. Allerdings zweigten wir dieses Mal an der Baustelle links ab - wir wollten ja von oben sehen, was schon gearbeitet wurde. Ein paar riesige Maschinen, viele, viele Steine... hier gibt es noch viel Arbeit, ehe hier ein klarer, naturnaher Bergsee entsteht.

Das schwierigste Stück der ganzen Wanderung ist am Schluss... hier wurde der Wanderweg kurzerhand in die Wiese verlegt und der Regen machte daraus ein Schlammbad. So rutschten wir wie auf Schmierseife die letzten Meter nach unten und kamen dann völlig verdreckt am Parkplatz an. Diesen Rückweg nehmen Sie bei Regen besser nicht... ansonsten biete ich gerne an, Ihre Sachen in die Waschmaschine zu stecken!

Auf jeden Fall hatten wir total viel Spaß und ich freue mich schon auf meine nächste freie Stunde!

Gestern und heute war das Wetter herrlich - da habe ich Ihnen schnell ums Haus herum ein paar Bilder gemacht!

Viele Grüße von Regine