Eigentlich hätten wir unser Haus jetzt rappelvoll, wir würden morgens das Frühstücksbuffet richten und dann den ganzen Tag mit unseren Gäste beschäftigt sein. Allerdings nicht jetzt, denn wir müssen ja noch die letzten Tage wegen der Beschränkungen geschlossen halten.

Sehr schade, dass wir allen Gästen absagen mussten - wir haben traumhaftes Wetter und sie hätten eine perfekte Zeit. So sind Floh und ich heute morgen schon um kurz nach 08:00 Uhr zu einer Wanderung aufgebrochen. Von der Auenhütte sind wir über den naturnahen Wanderweg bis zur Ifenhütte gelaufen. Dieser Weg wurde im Zug der Ifen-Erneuerung neu angelegt und ist total schön zu laufen. Die erste Strecke geht durch den Wald, dann ein Stück im freien Gelände und dann wieder durch den Wald. Stetig geht es aufwärts, aber die Steigung lässt sich gut laufen, und da wir ja alle zu viel essen und zu wenig laufen, lassen sich so ein paar Kalorien abtrainieren!

In aller Regel läuft Floh immer vorne. Da ich ja die Fotos mache (und Müll sammle), ist meine Lauferei oft unrhytmisch. So kann ich immer wieder stehen bleiben und dann hinter Floh hersprinten. Floh läuft super - wie eine Schweizer Uhr - immer im gleichen Takt, nie zu schnell und nie langsam. So waren wir nach 30 Minuten an der Ifenhütte. Von hier aus gibt es 2 Möglichkeiten - hinauf oder hinunter! Unser Ziel stand noch nicht fest, aber in jedem Fall wollten wir weiter hinauf bis aufs Alpbord. Ab dann würden wir entscheiden - je nach Schneelage. Der Ifen hat von allen Bergen immer am längsten Schnee.

Dieses Jahr hat uns das warme Frühjahr viel Schnee getaut - im Vergleich zum letzten Jahr (da gab es allerdings auch sehr lange Schnee) sind wir mindestens 3 Wochen vorraus, aber wir waren selbst überrascht - der Weg ab dem Alpbord zum Hahnenköpfle war noch bis fast zur Bergstation der oberen Ifenbahn frei. Ich bin immer wieder fasziniert über die riesigen Steine in der Ifenmulde und das unwegsame Gelände. Hier geht im Winter eine tolle Piste hinunter! Bei der Bergstation sind wir umgedreht - das Hahnenköpfle war nur noch 10 Minuten entfernt, aber da waren wir schon oft, und wir waren schon viel weiter gekommen als geplant - da hat der Gipfel nicht gereizt.

Beim Rückweg trafen wir immer wieder auf Wanderer, die ein Tagesausflug ins Kleinwalsertal führte. Gleich die ersten mit einem kleinen Hund erzählten uns, dass sie über den Ifen auf die Schwarzwasserhütte laufen möchten. Diese hat geöffnet und ist natürlich ein tolles Ziel. Jedoch noch nicht am 21. Mai über den Ifen. Ich sagte sofort, dass es nicht möglich ist, denn die Querung des Ifens ist bei Schnee lebensgefährlich. Es gibt auf jeden Fall schon Bergtouren, die machbar sind - Ende Mai öffnen ja die Hütten auf 2.000 Meter - aber man muss schon auch den richtigen Weg und Berg aussuchen! Sie waren ein bisschen verduzt... jetzt hatte ich den Wanderplan total vermasselt und Floh meinte nachher, jetzt hätte ich denen die Tour sauber vermiest. Nicht vermiest - ich habe sie verboten :-). Meine Gäste kennen das schon - wenn eine geplante Bergtour ein Schmarren ist, dann sage ich das auch!

Als wir wieder an der Ifenhütte angekommen sind, bogen wir auf den breiten Fahrweg zur Talstation ab. Dies ist ja die blaue Schipiste im Winter und wurde ebenfalls beim Umbau der Ifenbahnen neu und breiter gemacht. Dieser Weg lässt sich super einfach laufen und die Aussicht ist grandios. Der Weg ist so breit - da stört es auch nicht, dass ab und zu ein Mountainbiker (natürlich mit Motor) entgegenkommt. Nach knapp 3 Stunden waren wir wieder zurück an der Auenhütte. Sind Sie hier schon einmal eingekehrt? Noch sind die letzten Vorbereitungen, am 29. Mai startet die Hütte durch. Dann können Sie sich wieder auf eine tolle, blumengeschmückte Sonnenterrasse und gemütliche Stuben, sowie die Laubela freuen.

Bei der Rückfahrt haben wir noch in der Räucherkammer angehalten und uns mit eingelegten Steaks versorgt... dann den Grill an und so hatten wir ein super Mittagessen.

Ich grüße alle Gäste, aber heute ganz besonders Norbert. Der Ifen ist ja DEIN Berg und ich freue mich, dass Ihr in 3 Wochen da seid!

Die Fotos sind - wie immer unbearbeitet und wild fotografiert - vom Ifen. Das Bild mit den Murmele ist von Maris, denn ich bin nicht in der Lage, ein Murmeltier so schön zu fotografieren!

Sportliche Grüße und bis bald, Regine