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11.08.2014 Adieu Moped - Willkommen Auto!

Ja - so vergeht die Zeit. Gerade aus den Windeln steigern sich die Fahrzeuge in Größe und Geschwindigkeit...

Unser Sohn Jodok ist schon seit Monaten mit dem Führerschein beschäftigt. In manchen Dingen sind Sie uns ja eine Nasenlänge voraus, aber beim Führerschein schlagen wir Sie locker!

In Österreich fahren die jungen Leute nämlich mit 17 Jahren vollkommen alleine!!! Da staunen Sie natürlich!

Der Führerschein ist zwar aufwändiger als mit 18, aber dafür gibt es ganz viel Fahrpraxis. Nach ein paar ersten Fahrstunden mussten Floh oder ich als "Begleitpersonal" jeweils 3 x einen Block mit 1.000 Kilometer mit Jodok am Steuer fahren. Dazwischen gibt es wieder Fahrstunden und Einweisungen des Fahrschülers und des provisorischen Fahrlehrers.....

Zum Glück hat Floh fast das komplette Fahrtraining übernommen, was nicht immer spaßig für ihn war! Allerdings wollte ich mir nicht nehmen lassen, die letzte Stunde vor der Führerscheinprüfung noch mit Jodok zu fahren - sozusagen, um ihm noch den letzten Schliff zu geben und die Feinheiten des weiblichen Fahrgefühls an den Mann zu bringen!

Nach ein paar Mal im steilen Gelände anhalten und wieder anfahren (was super geklappt hat), wollte ich noch mit ihm rückwärts und seitlich einparken üben. Leider stand an dem Parkplatz hinter der Walmendingerhornbahn nur noch ein einziges Fahrzeug und so stieg ich aus, um das 2. Fahrzeug zu ersetzen. Dabei wies ich ihn an, zwischen dem vorderen Auto und mir seitlich rückwärts einzuparken. Gesagt - getan und .... bums, fuhr er mich schon über den Haufen - d.h. mit einem beherzten Satz auf die Seite konnte ich mich gerade noch retten! "Hei!", beschwerte ich mich: "Bist Du verrückt geworden???". Er lies das Seitenfenster herunter und antwortete ganz entspannt: "Mama, wenn eine Parklücke 2,5 Meter lang ist und mein Auto 3 Meter und ich muss da einparken, dann muss ich entweder das vordere Auto anfahren oder Dich!"

O.K. - ich hatte verstanden, lies einen Meter mehr Platz und dann klappte es auch ein paar Mal wie am Schnürchen! Nun hatte ich genug und winkte ihm, dass wir wieder fahren. Ich dachte natürlich WIR fahren, aber der Schlawiner gab einfach Gas und fuhr los - immer so schnell, dass ich gerade noch hinter und neben dem Auto herrennen konnte, aber nicht einsteigen. Hoffentlich kannte mich Niemand am Straßenrand, denn das sah schon ein bisschen witzig aus. Endlich - nach 3 bis 400 Metern durfte ich dann zu einem schallend lachenden Sohn wieder ins Auto steigen und somit war die letzte Fahrstunde erledigt!

Der Tag der Prüfung war ganz schön aufregend - aber ich munterte ihn mit dem Hinweis auf, das ICH den Führerschein sofort im 1. Anlauf geschafft hatte. Da wußte er gleich, wo die Messlatte lag (Rache muss sein für die letzte Fahrstunde!).

Also - glücklich - er schaffte die Prüfung auf Anhieb. Nun ist seit einigen Tagen kein Weg mehr zu kurz, um mit dem Auto zu fahren :-).

Liebe Grüße von Ihrer Führerschein-Mutter Regine