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21.11.2016 Alles schläft, einsam wacht...

Heute früh dachte ich schon, es wäre Hochsaison. Der Parkplatz rappelvoll und total viele Leute bei uns im Haus... ach ja, alle ein bisschen dreckig, also unsere Jungs, die heute in geballter Form die Woche eröffneten.

Nicht allen Handwerkern sind die gängigen Verkehrsregeln bekannt - rechts vor links, Alter vor Schönheit, der Klügere gibt nach... NEIN - mit Ellenbogen behauptete Jeder seinen Platz.

Die Verputzer legten heute die letzte Putzschicht auf, während die Trockenbauer noch die letzten Decken schlossen, in denen unsere Lüftungsbauer endlich noch die Rohre verschwinden ließen und die Elektriker noch kurz ein paar Kabel einschmissen. Kilometerweise Kupferkabel - die nächsten Jahre werden die Rohstoffpreise bestimmt noch stramm anziehen und dann haben wir eine sehr gute Vermögensanlage im Haus... Markus - den Elektriker - kann man auch am späten Abend noch bei uns antreffen, dann hat er endlich seine Ruhe und kann sich auf die Verkabelung konzentrieren.

Bitte denken Sie jetzt nicht, die Lüftungsbauer wären fertig... es fehlt immer noch ein Verbindungsstück. Ich werde nie verstehen, warum man bei ohnehin schon niedrigen Decken die Lüftungsrohre einfach ganz unkompliziert mitten im Raum verlegt, aber als ich ihnen sagte, das Rohr muss weiter an den Rand, da haben Sie gesagt, dann müssten Sie noch einmal andere Muffen und Bögen bestellen und dafür ist einfach keine Zeit! Dafür haben sie mich heute morgen wieder zur Besprechung geholt. Es musste noch ein Lüftungsgitter in die Wand geschremmt werden und ich sollte die Position bestimmen. Am liebsten NIRGENDS, denn es sind ohnehin schon unzählige Löcher. Genau mit der gleichen Frage der Postion haben wir uns schon vor wenigen Tagen besprochen und heute haben wir noch einmal die Position festgelegt. Wir hatten uns auf ganz links oben festgelegt... vollkommen verschwendete Zeit und Energie, denn das Gitter ist nun einfach irgendwo, so als wäre man gestolpert und es wäre halt so an die Wand gefallen. Übrigens genau die Wand, die mit einem schönen Spruch gestaltet werden sollte.

Ich versuche mich nicht aufzuregen, sonst bringt mich diese Firma noch ins Grab. Wenn es mal soweit ist, dann soll übrigens keine Lüftungsanlage in meine letzte Ruhestätte eingebaut werden und auf meinem Grabstein soll noch eine erleichterte, letzte Mitteilung (die nichts mit den Lüftern zu tun hat, aber auch ein großes Thema in meinem Leben ist...) an den Rest der Welt stehen: "Endlich muss ich nicht mehr mein Schnurlostelefon suchen!"

Die Installateure reparierten ein Abfllußrohr, das war angebohrt worden. Die Sonnenkollektoren sind nun auch fertig angeschlossen und warten die nächsten Tage noch auf die Isolierer.

Die Zimmerer bauten einige Treppenstufen ein, da der Ruheraum 50 cm tiefer als der restliche Gebäudeteil liegt. Im Neubau haben wir vorsorglich gleich die Deckenhöhen höher gelegt, denn hier ziehen ja überall die Lüftungskanäle noch durch. Mein Vater wurde beauftragt, den Beton abzuschremmen, damit die Stufen auf gleiches Niveau eingebaut werden können.

Unser Fliesenleger war zum Glück mit dem neuen Fliesenbelag auf dem Balkon beschäftigt und stocherte nicht auch noch zwischen den anderen Handwerkern rum. Auch Alfred arbeitet noch, wenn die anderen Handwerker längst frisch gebadet auf der Couch sitzen. Ein Halogenscheinwerfer beleuchtet seinen Arbeitsplatz auf dem Balkon, denn um 19:00 Uhr ist es ja längst dunkel.

Auch die Spengler hatten an allen Hausecken zu tun. Das Hauptdach wurde gesichert und ein Schneefänger angebracht, die Ablaufrohre vom Dach installiert und überall Anpassungsarbeiten gemacht.

Der Schreiner brachte ein paar Holzmuster vorbei um die Fensterbank auszusuchen und die Termine für den Einbau abzusprechen.

Der Fensterbauer kam mit 2 Brandschutzfenstern für den Innenbereich, musste aber wieder abziehen, da die Leibungen gerade frisch verputzt waren.

Unser Architekt Alfons war natürlich auch - wie jeden Tag - auf der Baustelle, hörte sich unsere täglichen Sorgen an (ich bereite jeden Morgen einen großen Kummerzettel mit Fragen und Wünschen für ihn vor). Dann bespricht er sich noch mit allen Handwerkern, teilt die Arbeiten und Termine ein und kümmert sich hier um jeden "Furz". Ach ja - meine Grabinschrift kann noch um den Zusatz: "Danke Alfons, ohne Dich läge ich bereits seit November 2016 hier!" erweitert werden.

Floh und ich wollten gleich morgens mit dem Streichen der Decke im Wintergarten beginnen. Es wurde 14:00 Uhr, da wir dauernd irgendwo gebraucht wurden und von einer Problembesprechung zur nächsten geeilt sind.

Dafür haben wir dann nachmittags so richtig losgelegt. Inwzischen ist im Wintergarten die Decke gemalt. Es sieht einfach so gemütlich aus, und mich hat diese warme Gefühl von totaler Zufriedenheit und großem Stolz voll erwischt.

Deshalb - trotz aller Widrigkeiten und Kompromisse war es ein ganz erfolgreicher Tag heute und ich habe wieder Mut und Energie für die nächsten Bautage!

Grüße von Ihrer Regine