24.06.2025 Bergtour zur Hammerspitze
Liebe Gäste und Kasimir-Freunde,
viele Wege führen nach Rom, aber auf die Hammerspitze gibt es auch 4 Wege zum Gipfel. Das war unser heutiges Ziel! Wir wollten nicht so viele Höhenmeter abwärts laufen, da bietet sich dieser Gipfel südlich des Kanzelwandgipfels super an, denn sowohl die Auf- als auch die Abfahrt zum Ausgangspunkt unserer Bergtour bewältigten wir bequem mit der Kanzelwandgondel. Blauer Himmel und Alpenblumen bis auf die Berggipfel. Nicht umsonst ist dies meine Lieblings-Bergzeit. So begann also unser Weg an der Bergstation und zunächst folgten wir dem breiten Weg entlang des Burmiwassers und bogen dann nach rechts ab, bis wir oberhalb der Berghütte "Adlerhorst" in den schmäleren Wanderweg zum Kuhgehrensattel gelaufen sind.
Meist sind Teile dieses Weges nass und manchmal auch ein bisschen matschig, aber heute war alles perfekt. Der Weg lässt sich wunderschön flüssig durchlaufen und präsentiert sich bis kurz unter dem Kuhgehrensattel fast eben. Wunderschön ist der Blick zurück zur Kanzelwand und nach rechts über die Talabfahrt der Kanzelwandbahn. Schon standen wir auf dem Sattel. Hier zeigt ein Wegweiser nach rechts in 15 Minuten den Aufstieg auf die Kuhgehrenspitze (1.910 Meter) an und nach links eine Stunde Aufstieg auf die Hammerspitze (2.170 Meter). Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind für diesen Aufstieg Voraussetzung, verläuft der Weg doch gerade im oberen Teil durch rolliges und felsiges Gelände. Das ist eben "Berg" und macht richtig Spaß!
Es ist nie ein Fehler umzukehren, und so kamen uns auch Wanderer entgegen, die den Weg abgebrochen hatten. Die Aussicht ist auch auf dem halben Weg zum Gipfel bombastisch und lohnt sich allemal. Nun waren wir auf dem Grat angekommen. Die kurzen Hosen waren perfekt, aber in so hoher Höhe und mit strammem Wind vertrug es trotzdem zeitweise eine leichte Jacke. 3 junge Leute mit dem Ziel der Übernachtung auf der Fiderepasshütte suchten sich erst einmal eine windstille Stelle und kauerten zwischen den Felsen. Der Gipfel der Hammerspitze war erreicht und die Aussicht zum niederknien schön! Im Osten die schroffen Felsen der 3 Schafalpenköpfe, Liechelkopf, Elfer und Zwölfer, dahinter der Große Widderstein und der Bärenkopf, alle südlichen Gipfel des Kleinwalsertales und im Westen das Massiv vom Ifen und dem Gottesacker... 36 Gipfel umgeben das Kleinwalsertal - alle sind von diesem Punkt aus sichtbar.
Nun begann unser Rückweg, den wir über den nichtmarkierten Gratweg zum Kanzelwandgipfel, beschritten. Trotz fehlender Beschilderung ist er gerade von oben kommend meist gut zu sehen, aber Vorsicht! Er erfordert in vielen Teilen hohe Konzentration und Bergerfahrung. Rupfig, steil und felsig geht es stramm nach unten und so verloren wir schnell Höhenmeter. Später wird der Weg einfacher und da sich hierher nicht viele Wanderer verirren und schon gar kein Vieh die Blumen frisst, ist die Vegetation unglaublich toll und vielfältig. Auf dieser Strecke waren wir vollkommen alleine und als uns am Ende des Grates ein Mann fragte, wo wir herkamen, da rieten wir ihm ab, alleine diese Strecke zu gehen. Es war schon späterer Nachmittag und würde er den Weg nicht finden und sich versteigen, dann bleibt nur noch die Bergrettung.
Direkt unter dem Kanzelwandgipfel sind wir dann nach links abgebogen und machten die Runde voll, indem wir wieder zur Kanzelwandbahn-Bergstation liefen. Eigentlich wollten wir noch den Nachmittag mit einer kleinen Pause im Liegestuhl auf der herrlichen Terrasse verbringen, aber die Gastronomie räumte schon auf und eine Durchsage sagte schon immer die letzte Talfahrt um 16:45 Uhr an. So endete dieser Nachmittag tatsächlich ohne Hütteneinkehr!
Trotzdem - es war toll und ganz nach meinem Geschmack für einen aktiven Nachmittag.
Diese Tour ist ja für viele Wanderer ungeeignet. Eine Alternative ist jedoch die Auffahrt mit der Kanzelwandbahn - die Wanderung zum Kuhgehrensattel und der leichte Aufstieg auf die Kuhgehrenspitze (1.910 Meter). Dort ist die Aussicht auf alle Ortschaften des Kleinwalsertales wunderschön und wer dann den weiteren Abstieg über die Kuhgehrenalpe und den steilen Weg ins Wildental nicht machen möchte, der läuft einfach von der Kuhgehrenscharte wieder zurück zur Bergbahn-Bergstation.(Bitte nicht über die Zwerenalpe nach Riezlern absteigen - das tut total in den Knien weh!).
Die Tour habe ich bei Komoot aufgezeichnet: Bergtour zur Hammerspitze
Viele Grüße von Regine