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16.02.2021 Das Bärgunttal - ein Wintermärchen

...dieses Jahr leider ohne die "Märchentante" Sabine, die mit viel Herz, Verstand und noch mehr Leidenschaft die Bärgunthütte führt. So heimlich dachten Floh und ich ja, dass Sabine bestimmt auf der Hütte ist und Speisen und Getränke "to go" anbietet. Das war jedoch nicht so und wenn ich mir überlege, wie viele Wintersportler in diesem Tal unterwegs waren, dann wäre es für Sabine unmöglich gewesen, die Abstände unter den Gästen einzuhalten.

Doch der Reihe nach... Floh und ich sind mit der Linie 1 nach Baad "gereist". Alle Parkplätze waren rappelvoll, denn das herrliche Wetter lockte ja nicht nur uns vom Sofa, sondern auch alle Wintersportler aus einem Umkreis von ca. 200 Kilometer. Gestartet sind wir vom Kreisverkehr weg über die kleine Brücke auf der linken Seite und dann ist der Weg ja nicht mehr zu verfehlen. Ca. eine dreiviertel Stunde ging es nun immer am Bach entlang aufwärts. Ist der Weg ja normal für die Wanderer präpariert, so wird er dieses Jahr multifunktional genutzt. Manchmal hatte ich das Gefühl, am Hochalppass (hoch über der Bärgunthütte) wäre eine Quelle, die ständig Schifahrer ausspuckt. Schitourengehen ist dieses Jahr wegen der geschlossenen Liftanlagen ja der absolute Renner und permanent kamen uns Schifahrer entgegen. Dazwischen stapften noch die Schneeschuhwanderer auf den Berg und einige kleine Racker pfiffen auf ihren Rodeln den Weg hinunter.

Der Weg führt ja direkt am Bärguntbach entlang. Dieser liegt einige Meter links unterhalb des Weges und bildet nicht gerade ein sanftes Auffangkissen - so manches Mal musste ich die Luft anhalten, wenn wieder so ein kleiner "Teufel" an uns vorbei schoss. Das Bärgunttal hat eine ganz eigene Atmosphäre. Rechts der bewaldete Hang des Bärenkopfes, links der Bach und dazwischen immer wieder Ausblicke auf den kleinen Widderstein auf der linken Seite und sofort rechts davon der wuchtige Bärenkopf mit seinen schroffen, steilen Flanken oder dann das Massiv von Höferspitze, Weißer Schrofen, Heiterberg und Älpelespitz, welches geradeaus immer wieder zwischen den Bäumen durchblinzelt und erst dann richtig zur Geltung kommt, wenn kurz vor der Hütte das Alpgebiet mit der Bergkette frei vor einem liegt.

Ohne Zweifel ist eine Einkehr bei Sabine ein Muss! Ich könnte allein über Sabine und ihre Geschichten ein Buch schreiben - einige unserer Stammgäste erinnern sich bestimmt auch an die 2 Amerikanerinen - diese lustige Geschichte habe ich schon ganz oft meinen Gästen erzählt und vielleicht schreibe ich sie auch einmal hier auf! Frei von der Leber weg und so unkompliziert wie eine Nudelsuppe unterhält Sabine ihre Gäste. Ich sage immer zu meinen Gästen: "Sabine kann vom Atomkraftwerk bis zu Babywindeln über alles referieren und macht das auch total gerne." Am liebsten spricht Sabine jedoch über aktuelle Themen und natürlich das Leben auf und mit der Alpe. Wenn Sie also Informationsbedarf jeglicher Art haben, dann sind sie dort genau richtig!

Es war so unglaublich schön an diesem Ort, dass wir uns eine ganze Weile noch an der Bärgunthütte aufhielten und ganz genau jede Bergspitze, jede Schispur und mögliche Wildspuren beobachteten.

Irgendwann ging es dann wieder zurück. Der obere Weg war von vielen Wanderern und Schifahrern ebenfalls gut gespurt und laufend bogen andere Leute in diesen Weg ein, jedoch prangte ein Schild am Anfang: ACHTUNG: LAWINENGEFAHR. Ich weis - die Rinne am kleinen Widderstein und der Südhang am Elfer/Zwölfer sind jeden Winter für einige Lawinen gut. Auch dieses Jahr gingen dort schon mehrere Lawinen ab, die oft bis knapp auf den unteren Weg am Bach entlang reichen. Ich stelle es mir sehr ungemütlich vor, eingequetscht unter betonharten Schneemassen unter einer Lawine zu liegen. Also haben wir gar kein Problem damit, einfach den gleichen, sicheren Weg am Bach entlang wieder zurückzulaufen - sicher ist sicher und gesperrt ist gesperrt!

So kamen wir bald wieder gut gelaunt in Baad an. Es war wunderschön und sobald Sabine aufmachen darf, dann kommen wir sofort zurück!

Ich möchte noch einmal Gäste grüßen: liebe Famiie Gulden, Sie haben mir so schön geschrieben, dass Sie meine Wanderungen mit der Wanderkarte auf dem Tisch verfolgen und so mit mir mitwandern :-). Das freut mich sehr, aber bei dieser Wanderung brauchen Sie keine Karte - wir waren ja schon gemeinsam im Bärgunttal. Alles Gute und bleiben Sie gesund - dann sehen wir uns im Juni!

Sonnige Grüße von Regine