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11.06.2024 Das Wildental im Sommer

Liebe Gäste,

als ich heute Morgen aufwachte, waren die Berge nicht zu sehen. Oje - der Wetterbericht hatte es bereits prophezeit - es sollte den ganzen Tag trüb und kühl sein. Trotzdem machten unsere Gäste einfach ihr schönstes Schlechtwettergesicht und auch ich freute mich auf den heutigen Nachmittag, denn ich hatte ja frei.

Geplant hatte ich von uns aus den Weg an der Breitach entlang zu laufen und dann ins Gemsteltal abzubiegen. Das ist eine sehr tolle Schlechtwetterwanderung, denn der Weg ist gekiest und somit sauber und es gibt 3 Hütten mit gemütlichen Stuben zur Einkehr.

So lief ich von uns aus durchs Dorf und traf mich um kurz nach eins beim "Xond-Laden", direkt am Eingang in den Zwerwald. Heute früh habe ich im Radio gehört, in einigen Teilen Griechenlands klettert die Temperatur gerade über 45 Grad. Was für eine Vorstellung! Auch wenn wir es heute kaum in den 2stelligen Temperaturbereich geschafft haben, so ziehe ich lieber eine Jacke an, kann herrlich atmen und gehe raus zum wandern als bei 45 Grad nackt im Keller zu sitzen und zu schwitzen!

In bester Laune erreichten wir nach dem Campingplatz den Ortsteil "Letze", als uns nur wenige Meter vor der Leittobelbrücke ein Schild mit dem Hinweis "Wanderweg gesperrt" aufhiet. Ach ja - letzten Freitag Abend stürmte es in Hirschegg so sehr, dass mehrere Bäume umgekippt waren und so musste dieser Weg bis zur Fertigstellung der Räumarbeiten gesperrt werden. Ich wußte es, hatte aber nicht mehr daran gedacht. So entschieden wir spontan, den kleinen, steilen Bergpfad am Schießstand vorbei auf den Höhenweg hinauf zu laufen und dann eben ins Wildental zu wandern.

Schon bald erreichten wir die Höhe und dann ging es auch schon wieder gemütlich auf breitem Wanderweg in südliche Richtung. Die Schwabenhütte ist ja leider geschlossen und steht immer noch zum Verkauf, aber für uns wäre es für eine Einkehr ohnehin noch zu früh gewesen. Oberhalb vom Mittelberger Ortsteil Höfle liefen wir einfach gerade aus weiter ins Wildental. Die Wolken hingen heute sehr tief und ließen keinen Blick auf die mächten Gipfel der Schafalpenköpfe, die Kuhgehrenspitze, Hammerspitze, Elfer und Zwölfer zu. Wie wunderschön ist dieses Panorama, wenn die Sichtverhältnisse gut sind und die Sonne scheint!

Insgesamt 3 Hütten gibt es im Wildental. Schon oft waren wir bei Monika auf der Inneren Wiesalpe, die beste Brotzeit gibt es für mich auf der Fluchtalpe und als letzte Hütte in der Runde kommt die Untere Wiesalpe, die von Christiane und Eduard bewirtet wird. Das war unser heutiges Ziel! Schon heute morgen hatte ich meinen Gästen beim Frühstück gesagt, dass wir die schönsten Hütteneinkehren immer bei schlechtem Wetter hatten und das war heute wieder ein Volltreffer. Die kleine, niedrige Stube erreicht man über die Küche und wird so gleich vom leckeren Duft der Gulaschsuppe und Knödelsuppe empfangen.

Es lohnt sich, unter dem Türrahmen den Kopf einzuziehen, entspricht die Höhe doch längst nicht mehr dem Gardemaß eines durchschnittlichen Europäers. Gleichzeitig darf man auch nicht einfach über den Boden schlurfen, denn der Hüttenhund muss überstiegen werden. Das alles hat wirklich sehr viel Scharm und Gemütlichkeit. Als wir ankamen, waren schon 3 von 5 Tischen in der Stube besetzt und sehr schnell waren wir mit allen anderen Wanderern im Gespräch. Schon nahm die Stimmung Fahrt auf und sehr bald lachten wir alle über zahlreiche Geschichten aus unseren Leben. Ein Paar konnte gleich auf ein großes Repertoire an lustigen Haushaltsunfällen zurückgreifen - zum Glück ging die Sache immer noch kurz vor dem Einsatz der Feuerwehr oder der Rettung aus! Irgendwann war leider die Zeit gekommen, um die Hütte wieder zu verlassen. Sehr zum Bedauern der Gäste, die gerade erst gekommen waren und wir hofften alle, uns ein anderes Mal wieder zu begegnen.

Den ganzen Heimweg lachten wir noch über die Anekdoten. So liefen wir in bester Stimmung über Schwendle nach Bödmen und bogen dann in den Breitachweg ab. Es ist sehr toll, an der Breitach zu wandern. Ohne nennenswerte Steigungen verläuft die Strecke mal näher und mal weiter weg dem Bach entlang und schon bald begann dier Aufstieg nach Hirschegg. Im Zentrum angekommen, beendeten wir unsere Wanderung und so brachte uns die Linie 1 wieder perfekt bis nach Hause.

Es war ein ganz toller Nachmittag und ich freue mich schon auf nächsten Dienstag - egal wie das Wetter ist!!!

Viele Grüße von Regine