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18.06.2012 Der Kanzelwandberglauf ist

gelaufen. 154 gut und ganz gut trainierte Bergläufer stellten sich dieser Herausforderung. Auch ich war mit dabei ......

Trotz aller Befürchtungen waren die Temperaturen gerade noch akzeptabel. Die große Hitze blieb aus. Nach dem Start an der Talstation Kanzelwandbahn um 10:00 Uhr schoß die Meute durchs Dorf. Das ist immer einer der fürchterlichsten Momente für mich. Es geht bei diesen Läufen immer sehr schnell los. Erst nach ca. 2 km (ein Stück hinter dem Jagdhof) beruhigt sich die Horde. Ich war natürlich wieder einmal im ersten Drittel dabei, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, diesen schweren Berglauf "ruhig" zu starten. Das Adrealin war wieder einmal stärker als ich selbst. Die diesjährige Streckenführung hatte Premiere und es wurde eine Siegerzeit so knapp über einer Stunde (!!) erwartet. Im Ziel haben die Bergläufer dann "schlappe" 1.078 Höhenmeter und 8,8 km bewältigt.

Obwohl ich durchs Dorf zu schnell angefangen hatte, konnte ich mein Tempo gut beibehalten. Auf dem Riezler Höhenweg in Richtung Schwandlift war ich noch immer guter Dinge. Es stand nun ein sehr steiler Abschnitt zur Riezler Alpe an. Alle Bergspezialisten unter Ihnen kennen diesen Abschnitt. Ich ging vom Jogging ins "Schnelle Gehen" über. Im Steilen fühle ich mich mit dem "Schnellen Gehen" (dafür etwas größere Schritte) wohler und ich bin dann nicht langsamer als die anderen Läufer. Es lief weiterhin hervorragend und bald schon passierte ich die Riezler Alpe in Richtung Kanonenrohr. Ich nahm noch schnell einen Wasserbecher bei der Verpflegstelle mit, denn Flüssigkeit ist immer wichtig. Im Kanonenrohr verspürten alle Läufer erstmals die angekündigte Hitze. Bislang hatten wir immer ein wenig Wind. Im Kanonenrohr war allerdings kein Wind und es war wirklich warm. Ich versuchte in diesem relativ flachen Abschnitt immer im Joggingtempo zu bleiben, was mir auch weitgehenst gelungen ist. Bald schon war ich aus dem Kanonenrohr (die Senke zwischen Kanzelwand und Fellhorn) und ich verspürte wieder ein frisches Lüftchen. Das tat wirklich gut. Es ging hinunter zur Zweiländerbahn und dann quer hinüber in Richtung Roßgund (Strecke zum Fiederepaß). Dort war höchste Konzentration gefordert, denn es waren noch einige Schneefelder zu überqueren und die Müdigkeit machte sich schön langsam bemerkbar. Das Tempo war für meine Verhältnisse hoch und ich hatte wirklich viel Mühe, meinem Vordermann im Windschatten zu bleiben. Endlich kam der Abzweig hinauf zur Kanzelwandscharte. Dieser Aufstieg war wirklich nochmals sehr hart. Müde Füße und Schneefelder kombiniert mit einem sehr steilen Aufstieg. Ich sehnte diese "blöde" Scharte wirklich herbei und war dann auch glücklich, als ich oben war. Ich dachte, jetzt nur noch das kurze Stück hinunter und in Richtung Kanzelwandbergstation rennen. Das wollte ich, doch meine übersäuerten Oberschenkel (die waren oben auf der Scharte "bock hart") bremsten mich die ersten 30 - 40 Meter ein. Ich konnte fast nicht mehr abwärts springen. Es kostete mich nochmals viel Überwindung, diesen Schmerz zu ignorieren. Letztlich stürmte ich diese paar Meter hinunter und lief mit großer Zufriedenheit in 1:16h ins Ziel ein. Die Siegerzeit lag bei 1:03h. Ich konnte mich mit meiner Zeit von 154 Teilnehmern an 28. Stelle klassieren. Ich glaube, ich war zumindest der schnellste Vermieter an diesem Tag :-)).

Heute (18.6.) habe ich einen sportlichen Ruhetag. Meine Füße sind noch ein wenig müde, aber ich habe keinen Muskelkater. Das "schreit" nach noch mehr Action in den nächsten Wochen ........ !

 Herzliche Grüße aus dem Kleinwalsertal, Ihr Florian Hämmerle