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27.01.2014 Ein Ball muss nicht immer rund sein...

Wie die Zeit vergeht... da sind die Kinder kaum im Kindergarten, beginnen sie schon mit dem Führerschein, ziehen aus und machen einen Tanzkurs.

Unser Jodok besucht ja die Schule in Bregenz und da es zur "Ländle-Kultur" gehört, in der Faschingszeit ein paar Bälle zu besuchen, müssen die jungen Leute natürlich auch einen Tanzkurs machen.

Schon seit vielen Wochen ist Jodok also nun in strammem Tanz-Training und am Wochenende stand der Tanzkurs-Abschlußball auf dem Programm. Wochenende - das bedeutet für uns Hochbetrieb, aber dieses highlight wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Zum Glück passte mein Abendkleid noch auf Anhieb (was bedeutet, dass ich in den letzten 3 Jahren zumindest nicht gravierend zugenommen habe :-)) und Floh quetschte sich nach längerer Pause auch mal wieder in einen Anzug... und los ging die Reise über den Riedbergpaß nach Wolfurt.

Es hat sich gelohnt, denn es wurde ein richtig toller Abend! Es waren bestimmt 150 junge Tanzpaare, die wie ein Bienenschwarm im Foyer Aufstellung nahmen und zu den Fanfaren der Ballkapelle einmarschierten. Die Leiterin der Tanzschule war 2011 für die Choreographie des Wiener Opernballs zuständig und das hatte schon noch ganz schön auf diesen Ballabend abgefärbt.

Zuerst dachte ich, es wäre eine langatmige Sache, als jedes einzelne Paar "in die Gesellschaft eingeführt" (Sie sehen schon, in Österreich geht das ein bisschen geschwollener zu als in anderen Ländern!) wurde. Weit gefehlt! Es war total amüsant, die Gesichter zu beobachten, wenn die jungen Paare nach vorne traten und sich verbeugten. Da gab es alles zu sehen... ganz coole, total aufgeregte, fast weinende, anmutig lächelnde, voll konzentrierte.... Gesichter!

Dann wurde der Ball mit einem Wiener Walzer eröffnet und nach den ersten paar Runden auch für die "normalen" Gäste freigegeben.Ich tanze gerne und so mischten sich auch Floh und ich unter die Paare. Im Auto hatte ich noch meine Winterstiefel gegen Sandalen getauscht, was sich augenblicklich als Fehler heraus stellte. Wie gerne hätte ich mit Karl Lagerfeld getanzt! Ich hätte ihm dann gewünscht, in meinen Schuhen zu tanzen und ich bin ganz sicher - bei den nächsten Modeschauen in Paris würden die Models zum langen Abendkleid dicke, flache Stiefel mit gepolsterten Knöcheln und Stahlkappen auf den Zehen tragen.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, jedes der Tanzpaare hätte sich vorgenommen, mindestens einmal von irgendeiner Seite auf meine Füße zu treten. Ganz ausgebufft war auch die eingesetzte Ellenbogentechnik. Ich weis schon, dass in der Tanzschule eine gute Körperspannung trainiert wird und so ein spitziger Ellenbogen ist eine ausgezeichnete Kampfwaffe, um ein paar Zentimeter mehr Platz zu organisieren! Ein bisschen erinnerte mich die Tanzerei an Auto-Scooter-fahren (Sie wissen schon, diese Box-Autos auf der Kirmes, bei denen Sie absichtlich mit einem Affenzahn so auf den Gegner knallen, dass Sie daraufhin wieder einen Meter zurück katapultiert werden).

Rot ist dieses Jahr ganz offensichtlich nicht die angesagte Farbe der Ballsaison (was bei mir allerdings keine Rolle spielt, denn ich besitze nur 1 langes Kleid). Fast alle Gäste hatten ein schwarzes Kleid an und Farbkleckse waren eine große Ausnahme.

Wenn Sie das Foto ansehen, dann wundern Sie sich bestimmt über soviel Platz, aber Floh schoss es schnell die ersten paar Sekunden einer neuen Tanzrunde und sofort war die Tanzfläche auch wieder genagelt voll.

Dazwischen haben wir uns wieder mit Essen und Trinken gestärkt, ein Schwätzchen rechts und links gehalten und den Abend genossen.

Ich freue mich schon..., denn in spätestens 2 Jahren ist Matura-Ball von unserem "Großen" und in 3 Jahren schon wieder Tanzkurs-Abschlußball von unserem "Kleinen". Ich hoffe, bis dahin hat Karl Lagerfeld die Zeichen der Zeit erkannt und zu den RICHTIGEN Schuhen noch gepanzerte Abendkleider kreiert!

Falls Sie jetzt Mitleid mit mir haben - kein Grund zum Jammern! Es ist heute Montag und die Blessuren von Freitag Abend sind bis auf einen abgerissenen Zehennagel und den kleinsten, blauen Zehen schon kaum mehr zu merken.

Liebe Grüße von Ihrem Tanzmariechen Regine