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01.09.2020 Endlich wieder mal Regen...

...in den letzten beiden Wochen sind wir an meinem freien Nachmittag zur Osterbergalpe und ins Gemsteltal gewandert. Beide Wanderungen waren total schön und bei super Wanderwetter und natürlich habe ich viele Fotos gemacht. Das nützt jedoch nichts, denn irgendwohin habe ich meinen Foto verschlampt und kann also erst die Berichte nachliefern, wenn er wieder aufgetaucht ist!

Letzte Woche waren einige Gäste auf der Wanderung entlang des Schwarzwasserbaches, um einen schattigen Weg zu nehmen. Schatten war zwar da, aber leider kein Wasser, denn wenn es einige Tage nicht regnet, dann fließt das Wasser über die unterirdischen Spalten im Bach ab und ist eben weg!

Nun hat es also mal wieder geregnet und dann ist diese Wanderung so richtig toll. Gestartet sind meine Schwestern Karin und Martina und ich von unserem Haus weg am Bikeladen vorbei in die Leo-Müller-Str. und den Fellhornweg. Bei der großen Halle am Ende der Straße geht es dann in den Wanderweg nach unten. Noch eine Kurve... und schon waren wir auf der Brücke, bei der links die Breitach und rechts der Schwarzwasserbach zusammenkommen und ab hier nur noch die Breitach bilden. Diese fließt übrigens nach 10 km in Oberstdorf in die Iller und dann nach 147 km in Ulm in die Donau. Die Breitach ist nur ein kleiner, unbedeutender Zufluß in die Iller und die Donau und führt dennoch bei Regen oder Schneeschmelze eine gewaltige Menge Wasser. Da stelle ich mir immer vor, was es für die Orte und Städte entlang der Donau bedeutet, wenn über einem großen Gebiet eine tagelange Schlechtwetterfront hängt... da kommt schon eine Menge Wasser zusammen.

So - jetzt bin ich schon wieder abgeschweift, denn eigentlich wollte ich ja von der Wanderung berichten. Wundern Sie sich übrigens bei den Bildern nicht, wenn meine Schwester den Knirps aufhat - es hat gar nicht geregnet - maximal ein bisschen genieselt, aber ich glaube, sie wollte uns einfach ihren tollen, pinkfarbenen Knirps zeigen.

Wir sind dann links in den Schwarzwasserbachweg eingebogen. Hier verläuft der Weg flach und führt immer am Bach entlang. Schon bald erreichten wir das Wasserkraftwerk und den schönen Wasserfall. Dieser hat während der Schneeschmelze noch viel mehr Wasser und bei trockenen Perioden so gut wie gar kein Wasser. Heute toste es ordentlich, aber dann ein paar Meter weiter ist der Bach wieder flach und fließt total ruhig vor sich hin. Nun sind wir durch die gedeckte Holzbrücke gelaufen und dann aufwärts Richtung Egg - bis wir in den Karolinenweg oberhalb der Fischteiche einbogen. Das ist übrigens eine super Strecke, denn es gibt viele Passagen direkt am Wasser, aber dann auch wieder große Strecken ein bisschen entfernt davon. So rauschte es nicht nur ständig in den Ohren und wir konnten uns auch unterhalten. Viele Wanderer verweilten sich auf den Bänken am Wassertretbecken.

Wie immer bogen wir in den kleinen Waldweg zur Naturbrücke ein. Das ist einfach ein unglaublich schöner Ort! Weiter ging es dann durch die Wiesen in den Ortsteil Au und am Fußballplatz vorbei in den Wald hinein. Hier führt der Weg steil nach oben... gut so, denn für einen Wasserfall braucht es ja auch steiles Gelände und mitten im Wald öffnet sich der Blick dann auf dieses Naturschauspiel und rauschend stürzte sich der Bach in die Tiefe. Noch ein paar Meter und mitten im Wald gibt es eine Kreuzung mit 5 Wegen. Heute wollten wir ja am Bach bleiben und sind also weiter diesen Weg gelaufen.

Alternativ dazu finde ich auch super, über die Brücke zu gehen und dann über den Brennbodenweg die Schwarzwassertalstraße zu queren und bei Windegge entweder auf den Höhenweg zur Sonna-Alp aufzusteigen... oder von Windegge aus über den Rohrweg abzusteigen und im Zentrum von Hirschegg die Tour zu beenden.

Das Weiterlaufen hatte sich voll gelohnt. Täglich wird von unserer Bergschule Kleinwalsertal ein Canyoning-Programm angeboten und wir sahen dann bald darauf die 1. Gruppe. Alle versammelten sich um den Führer und konzentrierten sich auf seine Anweisungen. Canoyning... unter Canyoning versteht man das Begehen einer Schlucht von oben nach unten in den unterschiedlichsten Varianten. Durch Abseilen, Abklettern, Springen, Rutschen, Schwimmen manchmal sogar Tauchen gelangt man in geeigneter Ausrüstung durch die Schluchten. Das bedeutet auch manchmal "Kopf unter Wasser"... - also nichts für mich!

Der kleine, steile Weg nach oben war noch zu bewältigen und dann standen wir auf der Aussichtsbrücke über den Kessellöchern. Hier war es so richtig spektakulär!!! Eine weitere Canyoning-Gruppe seilte sich gerade am Wasserfall ab. Das ist bei denen der Beginn der Tour und verspricht gleich einen Vorgeschmack darauf, was noch alles kommt - für Abendteurer perfekt!

Also alle Teilnehmer durch diese Stelle waren, sind wir noch die letzten Meter am Weg entlang nach oben und dann der Straße entlang zur Auenhütte gelaufen. Die Auenhütte mit der Laubela ist eine tolle Einkehrmöglichkeit. Im Winter die perfekte Lokation mit viel Atmosphäre in der Hütte oder der modernen, gemütlichen Schibar Laubela... oder auch auf der Terrasse direkt neben der Talstation der Ifenbahn. Im Sommer ist die Terrasse mit vielen Blumen geschmückt und an Schlechtwettertagen scheint in der Laubela mit dem riesigen Glasdach trotzdem die Sonne! Bei jeder Einkehr hier möchte ich einen Zwetschgen-Datschi essen... dieser ist hier Weltklasse! Aber leider gab es heute keinen Datschi und ich ließ die Kuchen-Kalorien einfach weg und bestellte einen "Lockdown". Damit hatten wir viel Spaß - erstens schmeckte er super und zweitens verfehlte er seine Wirkung nicht... 2 Lockdowns genügen, um völlig ausgenockt zu sein!

An der Wand hängt ein Riesen-Bildschirm, auf dem spektakuläre Wintervideos gezeigt werden. In 3 Monaten beginnt der Winter... die wahrscheinlich schönste Jahreszeit im Kleinwalsertal, und ich freue mich schon sehr auf die ersten Schwünge auf den Pisten, die ersten Meter auf den Loipen und die Wanderungen auf unseren Winterwanderwegen.

Bis dahin fließt allerdings noch ein bisschen Wasser die Breitach und den Schwarzwasserbach hinunter und ich kann Ihnen noch von einigen Wanderungen berichten. Sobald der Foto wieder aufgetaucht ist, sende ich auch die Bilder der letzten beiden Wanderungen...

Fröhliche Grüße von eine besonders tollen Fleckchen Erde von Regine