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19.05.2013 Frisches Gras für Müller´s Vieh!

Sobald die Schneeschmelze vorbei ist, beginnt die Hochsaison für unsere Bauern! Die Wiesen werden gedüngt, neue Holzpfähle gesetzt und der Stacheldraht gespannt.

Dann muss es nur noch wachsen und am Freitag war es für unsere 4 Rinder dann soweit - nach sporadischem Freigang im Winter geht es nun wieder jeden Tag auf die Wiese.

Gehen ist da zwar das falsche Wort - ich durfte beim Auslassen helfen und kaum waren die Viecher aus der Stalltüre, da gallopierten sie wie verrückt kreuz und quer über die Wiese, machten gleich ein paar Boxkämpfe zusammen und waren kaum mehr zu bremsen.

Gut - ein 3läufiger Stacheldraht hält die wilde Bande schon im Zaun und nach einiger Zeit grasten dann alle friedlich vor sich hin.

Lustig wurde es wieder, als ich helfen sollte, die Tiere zurück in den Stall zu bringen. Mein Vater bereitete im Stall noch alles vor und ich wurde schon Mal auf die Wiese geschickt, um die Jungs zusammenzutrommeln.

Das ist jedes Jahr die gleiche Prozedur - die Rinder wollen nämlich noch ein bisschen draussen bleiben und rennen mit wehendem Schwanz deshalb von einer Ecke in die andere und ich renne wie ein Kasperle hinterher. Natürlich bin ich auf der schrägen Wiese total im Nachteil und kann - ausser ein bisschen Stimmung reinbringen - überhaupt nichts ausrichten!

Das geht eine Weile so, während mein Vater von der Stalltüre aus belustigt zuschaut. Irgendwann sind wir dann alle k.o. und lahmen so vor uns hin. Das ist der Zeitpunkt, wo mein Vater unseren Rindern ruft: "ho, ho - jetzt kommend her da!"..... Dann dauert es noch eine Weile, bis sich die erste Kuh überlegt hat, dass sie das wohl machen könnte.... und kaum trabt diese in Richtung Stalltüre, da kommen die anderen sofort hinterher.

Jetzt kommt meine wichtige Aufgabe: Ich darf immer nur ein Rind in den Stall lassen, bis dieses angebunden ist, denn wenn alle frei im Stall herumrennen, bricht dort das Chaos aus!

Nach ein paar Minuten ist es dann geschafft und mit gutem Blutdruck und um einige Kalorien leichter bin ich entlassen.

In ca. 2 Wochen beginnt die Alpzeit und die Vierbeiner kommen auf unsere Amans-Alpe, die 4 Bauern zusammen gehört. Bald bekommen wir auch noch 2 Kälbchen, die dann bei uns im Tal bleiben und die Wiese hinter unserem Haus und etwas oberhalb von unserm Haus (am Schwandlift) fressen. Natürlich mache ich dann sofort ein Foto und stelle es hier ein!

Unser Nachbar Gallus hat am gleichen Tag seine Rinder auf die Weide gelassen. Dieses Jahr hat er leider keine Ziegen mehr. Sehr schade - ich war immer total an der Wäschespinne hinter dem Haus abgelenkt, wenn die kleinen Ziegenkinder übereinander purzelten.

So - das war mein Bauernhofbericht für heute und ich grüße Sie herzlich, Ihr Kasperle Regine Hämmerle