Das war eine tolle Familienwanderung. Sobald wir wieder in die Saison starten, werden gemeinsame Zeiten wieder schwerer zu organisieren. Mein Papa war auch mit von der Partie und da im Gemsteltal alle 3 Hütten geöffnet sind und wir alle Lust auf den Heißrauchschinken von Annabell hatten, war unser Ziel schnell bestimmt.

Wir parkten nahe der Walmendingerhornbahn und sind gegenüber vom Maisässlift den schmalen Weg durch die Blumenwiesen bei der "Jörihalde" nach Bödmen gelaufen. Von dort ging es einige Meter der Straße entlang und dann direkt ins Gemsteltal. Dieses Frühjahr sind wir dort schon mehrere Male gelaufen und es war immer wieder anders und immer super! Schon seit einigen Tagen sind die Kühe auf Bernhards Gemstelalpe und der Alpe Gemstel-Schönesboden. Dieses Gebimmel gehört einfach dazu! Beim Bernhard saßen einige Gäste gemütlich in der Sonne und wir überlegten einen Moment, ob wir nicht hier schon einkehren sollen. Das ist auch eine gute Wahl - viele Gäste laufen extra wegen dem weltberühmten Kaiserschmarren hierher, und hier sind wir auch schon oft gesessen.

Im Gemsteltal gibt es übrigens eine Höhle - das Tschugga-Loch - diese liegt kurz nach Bernhards Gemstelalpe und ist nicht beschildert oder markiert. Ich weis jedoch, dass alle Kindergartenkinder früher immer eine Wanderung dorthin gemacht haben und auch in die Höhle krochen. Das war jedes Mal sehr spektakulär. Vor Jahren bin ich dann auch mit meinen Kindern da hinein - nichts für mich!

Über den Rundwanderweg sind wir weiter und nach der Querung des Gemstelbaches waren wir schon fast bei Annabell. Aus dem kleinen Räucherhäuschen kam bereits Rauch... ein sicheres Zeichen, dass hier gleich etwas ganz Besonderes rausgezaubert wird! Ein Schinkenbrot ist bei Annabell ein Schinkenbrot - also 2 Brote, Butter, Schinken, Euro 4,00 - total lecker! Wir genossen die Zeit und hielten noch ein ausgiebiges Schwätzchen mit der Hüttenwirtin. In ein paar Tagen ist es vorbei mit der Ruhe und auch sie freute sich sehr, wenn wieder Leben ins Tal und auf die Hütten kommt.

Es war wieder klasse! Jetzt ist die schönste Zeit, unsere Blumenwiesen zu genießen. Ich kann mich nie erinnern, dass unsere Bauern so früh mit der Heuernte begonnen haben wie in diesem Jahr. Das warme Frühjahr war perfekt für eine schnelle Schneeschmelze und die Vegetation. Auch unsere eigenen Jungtiere sind schon seit Tagen auf der Amansalpe im Sommerurlaub! Ca. 100 Tage dauert ein Alpsommer - dann geht es im Herbst wieder zurück in die heimischen Ställe. Bis es soweit ist, freuen wir uns über viele Wanderungen, die vom Gebimmel der Schellen und Bommern begleitet werden.

Bis bald, Regine