04.10.2018 Noch einmal... Hausgäste-Bergtour zur Fiderepasshütte
Simone schrieb mich schon vor ein paar Wochen an, ob wir bei der Hausgäste-Tour nicht zusammen zur Fiderepasshütte wandern könnten??? Na klar können wir das. Normal ist unser Wandertag ja dienstags... da ging es jedoch nicht, denn Anfang der Woche schneite es mal kurz auf 1.400 Meter und dann sind ein paar Passagen auf diesem Weg einfach zu abschüssig und somit gefährlich.
Heute war der perfekte Tag! Das Knie von Jörg "schnackelt" zwar seit der ersten Bergtour am Sonntag ein bisschen, aber er war trotzdem mit dabei und zur Not hätten wir ihn immer noch über die Schulter schmeissen und vom Berg tragen können :-).
Schon von Anfang an war die Stimmung gut und die Kanzelwandbahn brachte uns mühelos auf 1.949 Meter. Wir hatten uns alle gut angezogen - die letzten 3 Tage war es zackig kalt, aber heute war es sofort so warm, dass wir bereits an der Bergstation die ersten Jacken auszogen. Das Panorama ist einfach immer wieder toll. Ein Blick ins benachbarte Allgäu zeigte uns eine Nebeldecke. Typisch Herbst hatten wir eine perfekte Fernsicht und nachdem wir ein bisschen auf alle Berge gestarrt hatten, liefen wir Richtung Fellhorn los.
Mit Lea und Sophie hatten wir auch 2 flotte Mädels dabei - wie sich gleich herausstellte, echte "Bergziegen". Am liebsten wäre diese über gleich über die Kanzelwand, Walser Hammerspitze, Hochgehrenspitze und Oberstdorfer Hammerspitze zur Fiderepasshütte "gekrabbelt", aber das übersteigt meine Kompetenzen bei Weitem und wird einmal mit der Bergschule Kleinwalsertal in Angriff genommen.
Über den Krumbacher Höhenweg ging es zunächst gemütlich unterhalb der schroffen Gipfel vorbei. Ist es mir sonst egal, ob meine Gäste Stöcke dabei haben oder nicht, so war es heute Pflicht. Ich hatte gestern noch auf der Hütte angerufen, ob ich den Weg laufen kann. Kein Problem - auf kurzen Abschnitten könnten uns noch ein paar Schneereste erwarten, aber auch die letzten Tage liefen schon viele Wanderer diesen Weg entlang. Die kleine Seilpassage meisterten wir problemlos und auf der Kühgundalpe angekommen, machten wir erst mal eine Pause. Von hier erkennt man bereits die Fiderepasshütte, aber der Aufstieg dauert noch eine Stunde. Inzwischen war richtig viel los - wir waren also nicht allein.
Ich hatte den Verdacht, Jörg würde die Hütte hypnotisieren und versuchen, sie so ein bisschen näher zu beamen, aber es nützte nichts... sie war immer noch gleich weit entfernt und so machten wir uns nach einer Foto- und Trinkpause an den Aufstieg.
Thomas meinte, er hätte mit der Luft Probleme, aber da er im steilen, steinigen Aufstieg immer noch genug Luft zum sprechen hatte, konnte es nicht ganz so schlimm sein :-). Plötzlich wurde es dann doch ruhig... In der schwierigsten Passage kurz vor der Hütte waren ein paar Meter noch eisig und schneebedeckt. Zudem hängt der Weg dort und ein Abflug nach unten würde automatisch im Geröll enden... vorsichtig kletterten wir mit unseren Stöcken über diese Stelle. Geschafft! Wir wachsen ja mit unseren Aufgaben und mir fällt gerade nichts ein, was uns nun noch aufhalten könnte!
Nun waren wir an der Hütte und erwischten ein tolles Plätzchen direkt an der Wand. Hier ist es einfach wunderschön. Die Hütte und das Essen sind klasse. Die Ausicht auf die Schafalpenköpfe und den Mindelheimer Klettersteig sind grandios und während unserer ausgiebigen Mittagspause beobachteten wir die Kletterer über den Steig.
Schade... es ging wieder los und unser Abstieg führte uns über die Wannenalpe zur Inneren Kuhgehrenalpe (1.673 Meter). Fast 900 Meter abwärts - diese können alternativ auch direkt zur Fluchtalpe in Angriff genommen werden, aber unten kam bereits der Schatten und ich finde, dass Aussicht und Abstieg über die Kuhgehrenalpe schöner sind. Dort kehrten wir auch noch einmal auf ein schnelles Getränk ein und dann... Augen zu und durch! Wir machten uns auf den Weg zur Wiesalpe. Leider gibt es keine knieschonende Variante für den Abstieg. Jörg meinte, er würde morgen noch klappern, aber seine 3 Mädels Simone, Lea und Sophie besprachen mit mir bereits, ob sie morgen rund um den Widderstein oder lieber über das Gottesacker laufen sollen?!? Ich bot an, dass ich Jörg gerne betreuen würde und die 3 Mädels könnten alleine wandern - dieses Angebot steht immer noch!!!
Ach ja... wußten Sie schon, dass es eine frappierende Ähnlichkeit zwischen einem Edelweis und einer Silberdistel geben soll? Diese Verwechslung ist nicht einem stark kurzsichtigen (eher blinden) Menschen mit ordentlich Restalkohol und dem botanischen Verständnis eines toten Maulwurfs zuzuschreiben, sondern meinen Wanderern...
An der Wiesalpe angekommen, nahmen wir den Weg über die Untere Wiesalpe. Falls der Bus ins Höfle unpassend für uns fahren würde, dann könnten wir einfach ab Schwendle die 10 Minuten nach Bödmen laufen und dann direkt in die Linie 1 nach Hause einsteigen. Es klappte jedoch super und um 17:30 Uhr waren wir nach einem tollen Tag zuhause.
Vielen Dank an Thomas, Jörg, Simon, Lea, Sophie und mich - wir waren ein tolles Team und ich könnte jederzeit wieder mit Euch einen Berg "abreissen".
Sportliche Grüße von Regine
Jörg hat mir heute noch ein paar Fotos geschickt. Diese setze ich jetzt einfach unten dran - also nicht wundern, wenn die Fotos ein bisschen durcheinander sind :-).