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04.07.2020 Radtour zur Käsealpe

Unsere Heuernte ist fast fertig, unsere Söhne mit dem Studium beschäftigt und Floh und ich nutzen jede freie Minute, um etwas zu unternehmen. Am besten dazu ist natürlich die Mittagszeit geeignet - alle Gäste sind auf den Bergen, das Frühstücksgeschirr ist im Schrank... und ich muss dann auch nicht kochen, denn eine Einkehr auf unseren wunderschönen Hütten ist ein Muss!

Am Mittwoch haben wir so eine flotte Radrunde gedreht. Wir sind mit dem Auto zur Nebelhornbahn gefahren und von dort an der Erdingerarena mit den vielen Schanzen ins Oytal geradelt. Hier ist es übrigens auch wunderschön zum wandern. Fahren Sie dann entweder mit dem Bus nach Oberstdorf oder auch mit dem Auto zur Nebelhornbahn (an der Oybelehalle parken Sie mit Ihrer Gästekarte kostenlos) und laufen Sie dann über den breiten Kiesweg ins Trettachtal. Kurz vor "Gruben" zweigt links der Dr.-Hohenadel-Weg ab und bringt Sie gemütlich dem Oybach flußaufwäts ins Oytal. Dort kommen Sie auf ca. der halben Strecke auch an einem "Widder" vorbei - das ist eine mechanische Pumpe, die mit Wasserantrieb, aber ohne Strom das Wasser dann in die viel höher gelegenen Hütten pumpt. Die Wegstrecke bis zum Oytalhaus - mit einer sehr guten Einkehrmöglichkeit - ist von Oberstdorf-Oytalhaus-Oberstdorf 10,1 km. Abgekürzt kann die Gaudi natürlich auch werden, denn ab 15:00 Uhr können direkt am Oytalhaus Bergroller gemietet werden und so sind die 5 km zurück in wenigen Minuten geschafft. Das ist übrigens wirklich eine Gaudi!

Mit dem Fahrrad waren wir natürlich in wenigen Minuten schon am Oytalhaus (1.010 Meter). Von dort führt noch ein schöner, recht ebener Weg weiter zur Gutenalpe (1.048 Meter). Dann steigt der Weg allerdings ziemlich an und am Ende des breiten Fahrweges (für den Autoverkehr gesperrt) liegt dann die Käsealpe auf 1.405 Meter. Dieses Tal ist wunderschön - auf der Strecke schießt der mächtige Stuibenfall über die Felsen in eine Gumpe. Der Name ist hier Programm, denn es "stuibt" (das Allgäuer Wort für "staubt") ordentlich!

Wir sind dann auf der Käsealpe eingekehrt und gegessen wird von uns auf einer Alpe alles, was mit Herz und Verstand auch dort produziert wird! Der Käsesalat aus selbst hergestelltem Bergkäse war toll und Floh mit seinem Bergkäsebrot auch rundum zufrieden. Die Käsealpe liegt in einem Hochtal zwischen saftigen Wiesen und den mächtigen 2-Tausendern von Schneck und Höfats. Dazwischen ist ein Passübergang ins Dietersbachtal mit der alten Walsersiedlung Gerstruben. Das ist das höchstgelegene Dorf von Deutschland!

Für Wanderer ist es hier allerdings schon eine ganz schöne Tour. Von Oberstdorf bis zur Käsealpe sind 3 Stunden Gehzeit zu bewältigen und weitere 3,5 Stunden bis Gerstruben. Von dort sind es dann noch einmal 1 Stunde zurück nach Oberstdorf. Für so eine lange Wanderung ist dann noch nicht mal ein Gipfel dabei! Dennoch waren neben vielen Radlern (da teilten sich die E-Biker und die sportlichen Nicht-E-Biker zu 50 % auf) viele Wanderer unterwegs.

Das Wetter in den Bergen kann heimtückisch sein... saßen wir gerade noch herrlich in der Sonne an der Alpe, da brachen wir mit aufkommendem Wind und plötzlichem Schatten auf und kurz darauf war das Gewitter bereits über uns. Ein Glück, dass wir mit dem Rad bald wieder zurück in Oberstdorf waren - die Wanderer wurden allesamt gebadet! In Oberstdorf selbst schien übrigens wieder oder noch die Sonne, während es im Berg gewitterte.

Blöd am radeln ist die fehlende Möglichkeit für Fotos... deshalb nur ein paar Bilder vom Start, vom Stuibenfall und an der Hütte. Es war auf jeden Fall wieder einmal toll!

Grüße von Regine