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14.09.2016 ...Regine... in Wandermission!

Diese Woche war ich wieder dran mit der Wanderei! Direkt bei der Anreise fragten mich Karin und Toni, wohin ich mit ihnen am Mittwoch wandern würde... Nachdem wir von der Gottesacker-Tour abgekommen sind und die Beiden noch nie auf der Fiderepasshütte waren, beschlossen wir also dieses Wanderziel.

Ich schrieb die Tour aus und ein wanderfreudiges, gut gelauntes Trüppchen von 6 Leuten versammelte sich also gestern pünktlich um 09:00 Uhr vor dem Haus. So starteten wir frohen Mutes auf den Berg. Von der ersten Minute an klappte die nordrhein-westfälische-schwäbische-österreichische Verbindung [CUT] perfekt - es würde ein schöner Tag werden! Knallblauer Himmel begleitete uns, als wir mit der Kanzelwandbahn nach oben fuhren. Unser Plan war die Umrundung der Hammerspitz-Kette und wir bogen direkt links ab Richtung Fellhorn. Von dort ging es dann weiter auf den Krumbacher Höhenweg. Noch war es ganz ruhig am Berg und wenn gerade mal Niemand sprach, dann genossen wir die Naturgeräusche und die Ausblicke ins Schigebiet und in die Allgäuer Alpen.

Wir hatten noch einen Mitwanderer: Oskar - 4 Beine, wache Augen, ein aufgestelltes Schwänzchen und rundum ein tolles Kerlchen! Selbst als Karin beschloss, über ihn zu stolpern, machte er keine Mucks, aber kurz darauf hatte er dann doch genug von diesen Faxen und kehrte um. Joachim fing ihn jedoch wieder ein und wir konnten in dieser Zeit eine kleine Pause machen.

Nun ging es auf schmalem Pfad weiter und schon bald standen wir auf der Kühgundalpe. Die Fiderepasshütte trohnte hoch über uns, aber ein knackiger Aufstieg stand uns noch bevor und so machten wir gleich noch eine Pause. Nun waren schon mehr Wanderer unterwegs - ich mag diese Begegnungen und kurzen Gespräche mit anderen Berglern: herrlich unkompliziert, entspannt und trotzdem angespannt, schon ein bisschen erledigt und doch noch voller Power...

Beim Aufstieg über die steilen Serpentinen bis zur Hütte zog sich unsere Gruppe dann ein bisschen auseinander - die Schnellen lockte schon das 1. Radler, während die Verfolgertruppe sich geologisch interessiert zeigte und bei jedem Schritt kurzatmig die Steine unter den Füßen betrachtete.

Juhuuu - geschafft! Glücklich saßen wir auf der Fiderepasshütte - immerhin auf 2.070 Meter. Das Essen war hervorragend, die Aussicht auf den Mindelheimer Klettersteig traumhaft gut und immer wieder konnten wir in schwindelerregender Höhe Kletterer entdecken. Wir hätten hier noch ewig verweilen können - aber es war ja erst die Hälfte geschafft und es ging weiter. Ich machte einen kleinen Abstecher nach rechts, um meine Leute mit der besten Aussicht auf die Oberstdorfer Hammerspitze zu beeindrucken - allerdings wertete dieses undankbare Volk dies als orientierungsloses Verlaufen und wir stolperten über Stock und Stein wieder zurück auf den richtigen Weg!

In flottem Tempo ging es nun zur Wannenalpe - immer nur mit kurzen Unterbrechnungen, denn sobald ein Wassertrog auftauchte, nahm Oskar ein kurzes Bad, schüttelte sich und flitzte wieder weiter. Es war heiß und eigentlich wurde er von uns allen beneidet... Die Zeit rann dahin und an der Innerkuhgehrenalpe war klar - wir würden die letzte Talfahrt mit der Kanzelwandbahn nur mit größter Mühe schaffen... und da wir mittlerweile schon wieder Durst hatten, entschlossen wir uns, an diesem traumhaft schönen Fleckchen Erde einzukehren, uns zu stärken, die Aussicht in gewaltige Berge und hinunter ins Tal zu genießen und dann eben die 300 Meter steilen Abstieg auf die Wiesalpe in Kauf zu nehmen!

Wir arbeiteten uns Meter für Meter nach unten und sogar Oskar zeigte nun kleine Schwächen. Ein Lichtblick war die musikalische Begleitung, denn wir hörten über lange Zeit Alphornbläser. Diese Woche findet ja das große Alphornfest statt und diese spielen zu vielen Zeiten an vielen Orten. Endlich hörten wir die kleinen Glöckchen der vielen Geißen der Unteren Wiesalpe und dann standen wir wieder auf dem breiten Weg im Wildental. Dieses liegt wunderschön eingebettet zwischen mächtigen Zweitausendern - noch ein Blick zurück... diese Tour ist nichts für lahme Socken - wir konnten stolz sein!

Ich meldete mich kurz telefonisch bei Floh - er sollte sich keine Sorgen machen, weil es später wurde... und er bot spontan an, uns am Beginn des Wildentales zu holen. Nun passierte noch etwas Erstaunliches - Karin, die sonst verlässlich das hintere Drittel der Gruppe in Schach hielt, preschte bei dieser Nachricht nach vorne und verwies unsere überrumpelten Männer auf die letzten Plätze. Floh kam uns bereits entgegen, mit ein bisschen schieben und drücken hatten alle in unserem Auto Platz und kurz darauf waren wir zuhause.

Raus aus den Schuhen und ab auf die Terrasse - die Daheimgebliebenen erwarteten uns bereits und wir stießen noch einige Male auf diesen schönen Tag an. Dann mussten wir lachen... einige von uns hatten ein Schnäpschen im Rucksack und wir hatten diese um den ganzen Berg getragen, um sie jetzt zu trinken!

Danke an Anne und Jürgen, Karin und Toni, Karin und Joachim und natürlich den kleinen Schatz Oskar, dass Ihr gestern meinen freien Tag mit Eurer guten Laune und heute ohne über Euren Muskelkater und über Knieschmerzen zu jammern, verbracht habt. Danke Toni, dass Du mich heute am Frühstücksbuffet vor allen Leuten dezent daran erinnert hast, dass ich mich verlaufen hätte... :-).

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Liebe Leser, das war gestern meine erste Tour, bei der ich das von mir ausgerechnete Zeitlimit nicht einhalten konnte. Dies lag jedoch nicht an unserer Kondition oder den vielen Pausen, sondern einzig und allein an TONI! Dieser erklärte nämlich an der Bergstation der Kanzelwandbahn 2 wildfremden Leuten ausgiebig den Weg zur Fellhornbahn. So nahm das Verhängnis schon in den ersten Minuten seinen Lauf. Trotzdem - die Welt wäre ohne diesen liebenswerten Weltverbesserer schlechter dran!

Nächste Woche ist Floh wieder mit Ihnen auf Tour - ich muss mich erholen!

Sportliche Grüße von Ihrer Regine