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20.09.2015 Rundweg zur Inneren Stierhofalpe

Bei schönem Wetter kann Jeder wandern!

Wenn ich die ganze Woche nicht rauskomme, dann werde ich langsam nervös und so machte ich mich mit meiner Schwester Karin auf eine schnelle Runde.

Seit letztem Sommer ist die Innere Stierhofalpe bewirtschaftet und nachdem ich schon einige gute Rückmeldungen über Essen und Trinken erhalten habe, wollte ich das gerne mal testen.

Gestartet sind wir bei Sonnenschein in Baad (1.244 Meter). Nach kurzem [CUT] Anstieg über die Teerstraße endet diese schon kurz nach dem Starzelhaus und geht in breitem, gemütlichem Weg nun auf Schotter weiter. Das ist perfekt, um noch ununterbrochen ein Schwätzchen zu halten. Ab der Äußeren Tura-Alpe (nicht bewirtet) wird der Weg schmal und nur kurze Zeit später erfordert der Aufstieg das komplette Lungenvolumen zum Atmen.

Im ersten Wegabschnitt kamen uns noch laufend Wanderer entgegen, die uns einheitlich fragten, wo wir denn noch hin wollten??? Kein Wunder, denn ein Blick in den Himmel verkündete nichts Gutes. Der Wetterbericht hatte für den frühen Nachmittag einen Wettersturz angekündigt und innerhalb von Minuten sank die Temperatur um mindestens 10 Grad. Dazu zog dichter Nebel herein und wir zogen vorsichtshalber schon die Regenjaken an.

Das konnte unserer guten Laune keinen Abbruch tun, denn der Weg ist vollkommen ungefährlich und falls es ganz schrecklich schütten würde, so könnten wir ja auch einfach umkehren.

Ich musste einige Male an die Hitze in diesem Sommer denken - da waren die steilen Serpentinen bei 13 Grad plus doch viel schöner zu laufen, als bei 30 Grad. Nebel ist ja auch herrlich zum Wandern. Die Konzentration richtet sich nur auf die 2 Meter Wegstrecke vor einem und man kann mal ein bisschen über sich selber nachdenken, denn es gibt ja keine Ablenkung durch das herrliche Bergpanorama.

Die Herbstfarben sind jetzt wunderschön - bunte Gräser und Blätter, Beeren und Früchte sind gleich rechts und links vom Weg.

Bei der Starzelalpe (1.678 Meter) gabelt sich der Weg und bietet die Möglichkeit, nach links auf das Starzeljoch (1.867 Meter) aufzusteigen. Wir sind jedoch nach rechts und nun auf fast ebenem Weg noch die 20 Minuten bis zur Inneren Stierhofalpe (1.686 Meter) gelaufen. Im Nebel hörten wir die Kuhglocken und wie aus einer Überraschungskiste gezaubert, kam mal ein Wanderer, ein Pferd, eine Kuh oder einfach nur ein Weidezaun auf dem Weg daher.

Obwohl ein Schild ankündigte: Herzlich Willkommen auf unserer Alpe - wir freuen uns sehr über Ihre Einkehr (oder so ähnlich), saßen wir ein paar Minuten gottverlassen auf der eiskalten, nebligen Terrasse und nichts geschah. Dann starrten wir noch ein bisschen in der Küche herum und riefen mal in alle Ecken, aber auch da passierte nichts.

3 glückliche Hühner scharrten um unsere Füße und ich schlug meiner Schwester vor, wir könnten sie ausdrücken und hätten dann wenigstens schon mal 3 Eier, aber sie lehnte es ab, an den Hühnern rumzuquetschen und wollte lieber hungrig sein. Nachdem wir sicher waren, dass sich die Besitzer gerade wie verrückt an einem geheimen Ort abseits der Hütte freuten, machten wir uns eben mit leerem Magen wieder auf die weitere Tour.

Kurz nach der Hütte begegneten uns 4 Männer - ich könnte wetten, dass die Vier hier ein Bier eingeplant hatten.... das Leben kann hart sein!

Nun geht es ganz fein weiter. Angenehm führt der Weg noch eine Weile weiter. War der Aufstieg noch im Wald, so führt die Strecke hier komplett durch Weidegebiet und hat somit eine super Aussicht. ... ausser es ist total neblig! An zwei Biegungen besteht noch die Möglichkeit, auf die Obere Lüchlealpe (1.756 Meter) oder sogar auf das Walmendingerhorn (1.990 Meter) aufzusteigen, aber wir sind ab der unteren Lüchlealpe wieder nach Baad hinunter.

Nach 2,5 Stunden kamen wir also wieder am Ausgangspunkt in Baad an. Das war eine Punktlandung, denn kaum saßen wir im Cafe Baad-Grund, da begann es wie verrückt zu schütten. Hier ist mit oder ohne Wanderung eine lohnenswerte Einkehr. Ich bestellte einen tollen Kuchen und - dem Wetter entsprechend - einen heißen Kakao mit Rum... damit stimmte allerdings etwas nicht :-) - in Windeseile zog er meine Beine weg und ich konnte an diesem Abend überhaupt nichts mehr arbeiten!

Insgesamt lässt sich diese kleine Tour in weniger als 3 Stunden gut bewältigen, der Höhenunterschied ist mit 442 Metern auch gut machbar und die Möglichkeit, die Tour zu verlängern, ist mehrmals gegeben.

Liebe Grüße von Ihrer Wanderfreundin Regine