14.06.2023 Vom Walmendingerhorn über den Stierhof nach Baad
Eigentlich ist es keine leichte Entscheidung, über welchen der zahlreichen Wanderwege wir vom Walmendingerhorn (1.990 Meter) absteigen wollen. Der meist begangene Weg von unseren Gästen führt sicher über die Stutzalpe, Bühlalpe und Sonna-Alp ins Tal. Vollkommen zu Recht, denn 3 Hütten säumen den Weg und alle Drei sind für eine Einhkehr lohnenswert. Bei der Sonna-Alp (1.400 Meter) bietet sich dann auch noch die Möglichkeit, die letzten 200 Höhenmeter ins Tal mit der Zafernabahn zu fahren.
Ein weiterer Weg führt über die Obere Walmendingeralpe (bewirtet) und die Unteren Walmendingeralpen (nicht bewirtet) auf der Nordseite des Walmendingerhorn in Richtung Schwarzwassertal. Gerade im Bereich zwischen den 2 Alpen ist der Weg sehr unwegsam mit hohen Tritten und vielen Steinen und somit nicht gerade leicht zu begehen.
Der Klassiker ist der Weg über die Ochsenhofer Scharte (1.850 Meter) hinab zur Schwarzwasserhütte und über die Melköde zur Ifenbahn-Talstation.
Ich persönlich mag die Strecke über den Stierhof. Nach dem jedes Mal wieder nicht so schönen Start über den breiten Schotterweg vom Walmendingerhorn bis zur Senke, biegt der Weg rechts ab und auf schmalerem Wanderweg liefen wir gestern unterhalb der Lüchle-Alpe und den Ochsenhofer Köpfen in südliche Richtung. Bald schon verzweigt sich der Weg wieder, denn die Wanderer, die über die Ochsenhofer Scharte laufen, müssen nun die 167 Höhenmeter bis zur Scharte hinauf. Für uns lag jedoch die schönste Teilstrecke der Wanderung direkt vor uns. Auf flacher Strecke verläuft der Weg durchwegs mit freiem Blick in unsere Bergkulisse und durch bimmelnde Kuhherden. Keine Wanderung ohne Einkehr auf der Hütte, aber trotz nahender Stierhofalpe lohnt es sich trotzdem, ein paar Minuten einfach auf einen Stein zu sitzen, zu schweigen und die Umgebung zu genießen.
Schon von weitem sahen wir die "Innere Stierhofalpe" (1.685 Meter) und Durst machte sich bei uns bemerkbar... es ist einfach ein tolles Fleckchen Erde und das wussten auch schon ein paar Generationen vor uns... bereits im Jahr 1478 gibt es einen Eintrag über die Nutzung der Alpe. Die älteste Aufzeichung über die Alphütte gibt die Jahreszahl 1857 an. Die Alpe wird noch aktiv bewirtschaftet und übersommert Rinder, Ziegen und Pferde.
Nach einer ausgiebigen Einkehr machten wir uns auf den weiteren Weg. Ab der Oberen Starzelalpe (Höhe 1678 - nicht bewirtet) beginnt ein Abstieg über einen steilen Waldweg. Ca. 400 Höhenmeter geht es behände abwärts bis ans hintere Ende des Turatales. Dann wird der Weg wieder breiter und flacher und schon bald erreichten wir Baad, wo uns die Linie 1 wieder nach Hause brachte.
Es war ein toller Nachmittag!