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14.06.2022 Von der Kanzelwand zum Fellhorn

Endlich wieder Dienstag und somit mein freier Nachmittag. Schon letzte Woche erzählten unsere Gäste, dass die Alpenrosen blühen. Ganz klar... dann zieht es mich sofort in die Berge. Mit der Kanzelwandbahn fuhren wir nach oben auf 1.949 Meter und hatten schon die gemütliche Wanderung von der Kanzelwandbahn zur Mittelstation der Fellhornbahn im Auge. Die Gehzeit ist ca. 1 Stunde und damit eigentlich viel zu kurz für unseren freien Nachmittag. Da wir aber noch auf "Willis Blockhütte" direkt am Parkplatz "Faistenoy" und damit in unmittelbarer Nähe der Talstation Fellhornbahn wollten, war die Wanderung schon lange genug!

Das perfekte Wetter lockte natürlich unzählige Gäste auf die Berge. Besonders für Familien mit kleinen Kindern ist natürlich das "Burmiwasser" der Knaller. An den vielen Schleusen wird das Wasser gestaut und dann mit großer Begeisterung die Stempel gezogen. Als wir gerade an einer Familie vorbeiliefen und lachten, weil die Kinder wild mit dem Wasser spritzten, da zeigte die Mama auf ihren Rucksack und sagte zu uns: "Alles dabei! Handtuch und Ersatzkleidung!" Das sind halt die Profis unter den Wasserplanschern!

Zunächst geht es ja den breiten Weg am Burmiwasser entlang bis zum Gundsattel (1.808 Meter). Von hier geht es in verschiedene Richtungen und somit verteilen sich die vielen Wanderer auch besser. Auf jeden Fall habe ich diesen Sommer auch noch die Bergtour zur Fiderepasshütte (2.070 Meter) im Auge. Das ist nämlich meine Lieblingswanderung! Wir sind jedoch heute über den Blumenweg zur Bierenwangalpe gelaufen. Diese Wegstrecke ist wirklich grandios. Eigentlich bin ich schon genug beschäftigt, die vielen, tollen Blumen zu sehen, aber die direkte Sicht auf einige der höchsten Allgäuer Berge wie der Hochfrottspitze (2.649 Meter), der Mädelegabel (2645 Meter) oder der markanten, steil aufragenden Trettachspitze (2.595 Meter) lenkt total vom Weg ab. Kein Wunder, dass die zahlreichen Bänke am Wegrand eigentlich permanent besetzt sind.

Die Bierenwangalpe auf 1.732 Meter ist der niedrigste Punkt dieser Wanderung. Diese Hütte liegt im Winter mitten im Schigebiet und im Sommer direkt am Wanderweg. Für manche Gäste ist das schon das Tagesziel zum Einkehren und dann wieder zur Bahn zurück zu laufen.

Der Wanderweg führt direkt über die Terrasse... das ist schon schlau gemacht, aber wegen Willis Blockhütte sind wir nicht eingekehrt! Nun ging der Weg stetig bergan. Wir hatten ja ausnahmsweise bei unserer Schwesternwanderung einen Mann dabei. Mit Patrick können wir keinen großen Touren laufen, aber er ist klasse für die Unterhaltung. Er unterhält sich allerdings nicht nur mit uns, sondern auch mit allen anderen Frauen, die sprechbereit aussehen. Patrick muss ein Glücksschwein sein. Zuerst auf dem Weg und später beim Einstieg in die Fellhornbahn sagten die Frauen zu ihm, dass er ihren Tag perfekt gemacht hat. Da haben wir Patrick nicht mehr aus den Augen gelassen!

Am Parkplatz Faistenoy trafen wir uns mit meiner Schwester Martina, die gerade einen Bänderriss auskuriert und keine großen Strecken laufen kann. Der Wegweiser zur Blockhütte zeigte 2 Minuten Wanderzeit an... also - kein Problem. Diese Einkehr war eine Empfehlung von meinen Gästen - bisher kannte ich die Hütte gar nicht, obwohl sie schon seit 1996 hier steht! Ja - es war einfach ein perfekter Nachmittag. Wir hatten Glück, den Musiker sind hier herzlich Willkommen und an diesem Nachmittag waren zufällig Georg aus Ulm mit seiner Frau und seinen Eltern hier. Er hatte seine steirische Harmonika dabei und nachdem wir alles mitsingen und jodeln, was er spielt, war es sehr schnell sehr lustig. Später kam dann noch der Hüttenbesitzer Willi und holte ebenfalls sein "Örgele". Schade, dass ich wieder heim musste... ich hätte da noch lange sitzen können.

So war es mal wieder ein Traumtag und ich freue mich schon auf nächste Woche. Sonnige Grüße von Regine