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01.06.2017 Wandertag in die Hintere Enge

Wenn das kein guter Start in die Wandersaison mit unseren Gästen ist! Diese Woche haben wir ein munteres Trüppchen Gäste im Haus. Schon beim Frühstück gibt es mit den Nachbartischen viel zu erzählen und so beschloß ich, eine Wanderung zu unternehmen, die möglichst vielen Gästen gerecht wird und den ganzen Haufen mitzunehmen!

Letzte Woche war ich doch mit meinen beiden Schwestern in der Hinteren Enge und hielt die Strecke für geeignet. Die klassischen Touren in unsere Seitentäler wie das Bärgunttal oder das Gemsteltal usw. kennt so ziemlich jeder Gast und dies zeigt mal eine neue Seite vom Tal.

Ich konnte auch Floh und meinen Vater für die Tour gewinnen und so starteten wir mit 15 Personen um halb elf vom Haus weg mit dem Bus in die Schwende. Von dort ging es auf ebener Seitenstraße in den Straußberg. Hatte es morgens noch geregnet, so hatte ich bereits versprochen, es würde um 10:00 Uhr aufhören und wir würden einen perfekten Wandertag erwischen. Genau so war es auch! Wechselweise kam die Sonne heraus und nach dem Regen war die Luft angenehm kühl und klar.

Rechts und links begleiteten uns blühende Wiesen und schon bald überquerten wir den deutsch-österreichischen Grenzbach "Hörnlebach". Nun erwartete uns ein Steilstück, das auch noch ziemlich ausgewaschen war. Floh und mein Vater liefen mit der Spitzenmannschaft voraus und ich begleitete die Verfolgertruppe etwas langsamer.

Die Anforderung an die Wanderung heute war, dass wir keine Eile haben und so blieb allzeit genug Zeit für ein Schwätzchen. Es waren ja alles einzelne Pärchen und ich habe es sehr genossen, dass jeder mit jedem gesprochen hat.

Nun wurde der Weg wieder breiter und ging abwärts, da zog das Tempo wieder an! Es gab genug zu sehen, denn ein großer Teil des Weges liegt vollkommen frei und lässt immer den Blick auf Wiesen, Ställe, Scheunen, Häuser und Berge zu. Schon von Weitem war die Abzweigung zur Hütte zu sehen.

Ein eingezäunter Weg läuft nun durch Kühe rechts und links und schon war die Terrasse erreicht. Der nassgeschwitzte Teil wollte lieber in der gemütlichen Hütte sitzen und unsere Raucher und die "Aussichtgenießer" lieber draussen. Also teilten wir uns ganz einfach auf und genossen Essen und Trinken, ein Schwätzchen, Aussicht und das Gebimmel der Kühe.

Klaus hatte sein durchgeschwitztes Hemd zum Trocknen über den Zaun gehängt, aber in kurzem Takt wechselte die Sonne mit ein paar Regentropfen und wir waren uns nicht ganz einig, ob es nun zum waschen oder zum trocknen dort hing!

Kurz darauf tauchte auch noch Livemusik  mit Zieharmonika und Gitarre auf und ein paar Sänger legten sich ins Zeug! Angelike wollte bereits das Westerwald-Lied anstimmen, aber die Musiker waren Allgäuer und keine Westerwälder und so fanden sich in unseren Reihen keine Sänger...

Als ich schon das Gefühl hatte, die "Hüttentruppe" wolle übernachten, da brachen wir plötzlich wieder auf und abwärts ging es durch Wiesen und Wald. Es sind schon einige Serpentinen hinunter, aber dann ist der "Zwingsteg" - die kleine Brücke hoch über der Breitachklamm - erreicht. Mein Vater erzählte noch die Geschichte des Wilderers, der damals auf der Flucht vor dem Jäger über diese Engstelle der Breitachklamm (ohne Brücke!) sprang... Schon beeindruckend, denn so schmal ist es dort auch wieder nicht und wenn er zu kurz gesprungen wäre, dann wäre er mal locker 100 Meter abgestürzt. Von hier hat man auch einen schönen Blick von oben in die Schlucht und bis auf Angelika, die so tiefe Blicke nicht verträgt, bestaunten alle dieses Naturwunder.

Ich hatte schon ein Magengrimmen, denn ich wußte, dass der ganzen Mannschaft nun ein - nicht allzu langer, aber extrem steiler - Aufstieg bevorsteht. Es gab so manche Schweißperle und ich war froh, dass inzwischen der Himmel wieder ganz bewölkt war und nicht auch noch die Sonne auf uns niederbrannte. Ganz im Gegenteil... auf den letzten Metern erwischte uns noch ein kräftiger Regenschauer und kurz darauf standen wir tropfnass an der Bushaltestelle "Walserschanze". Mit der Linie 1 kamen wir dann wieder um 15:30 Uhr bequem zurück nach Hause, tranken noch ein kleines Abschiedsschnäpschen und dann ging es ab unter die Dusche!

Vielen Dank an alle unsere Mitwanderer, Ihr seid super gelaufen, habt total gut und ohne Meckern durchgehalten, Euch weder gezankt noch geprügelt und auch in der Hütte so gut benommen, dass wir uns auf jeden Fall wieder bei Renate blicken lassen dürfen!

Viele Grüße von Regine