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23.09.2014 Wanderung zum Fellhorn

Das war mal wieder ein super Tag heute! Schon beim Aufstehen konnte ich den Horizont erkennen und somit war klar - blauer Himmel - perfektes Wanderwetter - glückliche Gäste.

Kaum waren die ersten Gäste beim Frühstück, da fing es schon an, in meiner Magengegend zu grummeln... Sigrid und Karl wollten zum Nebelhorn, Michael auf den Hohen Ifen, Familie Grünwalder auf die Fiderepasshütte, Familie  Wohlgemuth auf den Gottesacker..... die schönsten Wandertouren wurden an mich hingeschmettert und ich wurde immer unruhiger!

Als dann noch mein Vater kam und sagte, er würde gerne einmal den Fortschritt der Kanzelwand-Baustelle besichtigen, da gab Floh mir kurzerhand frei und schwupps - saßen wir schon in der Gondel Richtung Berg.

In diesem Sommer wird die Talabfahrt der Kanzelwandbahn sehr verbessert. Am Lärchenhang wurde die S-Kurve entschärft und geht nun flüssig in den Hang über. Über weite Teile wurde die ganze Abfahrt verbreitert und im unteren Teil eine große Lawinengalerie gebaut. Ich bin sicher, es wird ein ganz tolles Ergebnis.

An der Bergstation angekommen sind wir dann am Speicherteich vorbei auf den Gundsattel gelaufen. Dort zweigen ja Wege in alle Richtungen ab und wir beschlossen, den gemütlichen Blumenweg zur Fellhorn-Mittelstation zu laufen. Meine persönliche Lieblings-Wanderzeit ist Ende Juni - Anfang Juli, dann blühen alle Blumen wie verrückt. Jetzt hat die Vegetation eine herbstliche Farbe angenommen und ausser Disteln und einigen Enzian gibt es nicht mehr viele Blumen.

Als wir zur Bierenwang-Alpe kamen, schielte ich schon vorsichtig nach einem schönen Plätzchen, aber mein Vater mit seinem nagelneuen Knie ist schnurstraks dran vorbei gelaufen - dieser Hungerknochen!

Bis hierher geht der Weg nur abwärts oder eben. Bis zum Sattel ist er sehr breit und fein eingekiest, der Blumenweg selber ist so breit, dass gut 2 Wanderer aneinander vorbei kommen und Erdboden und Steine bedecken den Weg. Ab der Bierenwang-Alpe steigt der Weg an und nach einigen Minuten waren wir dann schon bei der Mittelstation der Fellhornbahn. Die Gehzeit bis hierher ist ca. 1 Stunde. Endlich hatte mein Vater auch Durst und so machten wir es uns auf der großen Sonnenterrasse des Restaurants gemütlich. Die Aussicht ist klasse und neben den Walser und Allgäuer Bergen konnten wir auch die Zugspitze sehen.

Ich fotografierte auch einen süßen Hund, der munter zwischen den Tischen herumtrabte - wir sollten uns später wieder in der Gondel sehen! Falls Sie an so einem herrlichen Tag in einer so wunderschönen Gegend miserabel gelaunte Menschen treffen wollen, dann müssen Sie nur mit einer Großkabinenbahn fahren.

Die Fellhornbahn ist so eine Großkabine und fasst 101 Fahrgäste. Es standen noch eine ganze Menge Leute draußen, als von drin schon gemeckert wurde: "hier ist voll!" Der Kabinenführer kam von hinten und war von dieser Ansage unberührt: "Es passen alle noch rein!" Das Ehepaar mit dem Hund stieg als Letztes ein. Es war die erste Gondelfahrt in seinem Leben und der Hund zitterte auf dem Arm des Herrchen wie verrückt. Davon unberührt boxte die Frau neben mir die ganze Zeit in den Rücken des Mannes - weil er ja den kleinen Hund auf dem Arm hatte, konnte er nicht den Rucksack ausziehen, das machte sie total wütend.

Eine andere Frau raunzte die ganze Zeit, die Kabine wäre zu eng. Da ergriff der Kabinenführer das Wort und sagte laut: "Müssen Sie alles so negativ sehen? Schauen Sie doch hinaus, wie schön das Panoram ist und freuen sich an diesem sonnigen Tag. Wenn es so schön ist wie heute, dann wollen eben viele Menschen auf den Berg und auch wieder hinunter - und dann ist es eben voll!" Da war sie dann endlich auch ruhig!

An der Talstation angekommen ist es nicht mehr weit bis zur Bushaltestelle. Hinter mir stieg die Frau vom Boxkampf mit dem Hundebesitzer ein und wies den Fahrer in knappem Ton an: "Voll - Sie können fahren!" - Das war ja wohl zum Lachen - hinter ihr kamen mindestens noch 20 Menschen, die alle auch noch locker hinein passten. So kamen wir wieder gut nach Hause.

Auch wenn es keine große Wanderung war, so war sie doch super!

Liebe Grüße von Regine