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22.08.2018 Wanderung zur Fiderepasshütte

Das ist meine Lieblingstour! So begann meine Wanderausschreibung für den gestrigen Wandertag.

Mit einem flotten Trüppchen von 7 Leuten starteten wir um kurz nach 9 Uhr zur Kanzelwandbahn. Schon von Anfang an hatte ich ein gutes Gefühl, denn eine kleine Gruppe ist perfekt für diese nicht ganz einfache Bergtour und alle meine Leute waren in bester Laune.

Los ging es mit der Kanzelwandbahn. Das ist ein gemütlicher Start und nimmt der Tour doch einige Höhenmeter ab. Es gibt eine ganze Menge Wege zur Fiderepasshütte und ich hatte mich für den "Einfachsten" entschieden. Über den breiten Kiesweg ging es zunächst abwärts Richtung Gundsattel. Vom Blumenweg zweigt dann nach einigen Metern rechts der Weg ab zur Fiderepasshütte und auf dem Krumbacher Höhenweg liefen wir auf schmalem Gebirgspfad locker unterhalb der 3 Gipfel von Walser Hammerspitze, Hochgehrenspitze und Oberstdorfer Hammerspitze vorbei.

Diese Etappe lies sich für Alle mühelos bewältigen. Es sind nicht viele Höhenmeter und der Blick in die Allgäuer Alpen und Richtung Fellhorn lenkt auch toll von dem bisschen Anstrengung ab. 2 Stellen erfordern volle Konzentration: die kleine Seilpassage in den Felsen und der Schotterweg durch den Tobel. Kein Problem - auch die kürzeren Beine kraxelten da durch und dann wurde es auch wieder ein richtiger Weg.

Nun ging nach oben und kurz darauf erreichten wir die Kühgundalpe (1.744 m). Von dort erkennt man bereits die Fiderepasshütte, aber da der Aufstieg noch etwa eine Stunde ist, machten wir eine kurze Rast und genossen die Sicht in die nahen Felsen.

Viel Spass bereitete uns Helmut, der uns erklärte, sein Schweistuch sei ein Teil seines Bettbezuges. Dieses edle Teil war auch in permanentem Einsatz und ich erkläre mir die Glatze von Helmut damit, dass er eben jahrelang die Haare abgeschrubbt hat! Die knallrote Mütze von ihm kam nur fürs Gruppenfoto in Einsatz - die restliche Zeit hing sie im Knopfloch vor dem Bauch und diente als Schlussleuchte.

Nun kam der anstrengenste Teil der Tour. Am Warmatsgundbach (dieser war jedoch ausgetrocknet) entlang ging es durch den Talkessel und anschließend in ein paar steilen Serpentinen durch das Geröll zur Fiderepasshütte. Manfred und Guido waren hier mit ihren langen Beinen und dem jugendlichen Geburtsdatum klar im Vorteil und ich schickte die Beiden als Platzhalter schon voraus auf die Hütte. Wie erwartet saßen die Beiden bereits vor einem halbleeren Bier, als wir wenige Minuten später eintrafen.

Hier ist wirklich eine lohnenswerte Einkehr. Das Essen ist toll und nach der Anstrengung sind die paar Kalorien bereits abgearbeitet, bevor sie gegessen sind! Nach einer ausgiebigen Mittagspause und ein paar Schwanks aus unserem Leben nahmen wir nun den Abstieg in Angriff. 870 Meter geht es mal mehr, mal weniger steil nach unten und Anton zog gleich zur Schonung seines Fußballerknies eine Bandage an. Ich hatte bisher nur selten einen Mann mit auf Wanderung, der keine Knieprobleme wegen der vergangenen Fußballerkarriere hatte und so waren wir Frauen auf dieser Etappe klar im Vorteil!

Ich entschied mich für den Weg über die Innerkuhgehrenalpe. Manfred schwärmte noch vom weltbesten Kuchen auf der Fluchtalpe, aber da er auf der Fiderepasshütte gesagt hatte, er würde sein Käsebrot mit mir teilen und es dann doch bis auf den letzten Krümmel selbst gegessen hatte, machte ich keinerlei Anstalten, diesen steilen Weg nach unten zu gehen und dann über die Fluchtalpe zu laufen. Strafe muss sein :-).

Inzwischen bekamen wir noch Zuwachs. Eine ältere Dame war sichtlich mutlos, als wir ihr erklärten, dass der Weg zur Kanzelwandbahn zurück sehr weit ist und sie bis Betriebsschluß die Strecke sicher nicht schaffen würde. Also lief sie hinter uns her und unser Kavalier Helmut kümmerte sich ein bisschen um sie.

Bei der Innerkuhgehrenalpe machten wir eine weitere Einkehr. Der Blick nach Mittelberg, Bödmen und Baad ist wunderschön und der Blick zurück ins Wildental und auf den Mindelheimer Klettersteig ist toll. Der südliche Schafalpenkopf hat ganz deutlich die Form eines liegenden Gesichtes. Die Frauen konnten das auch super erkennen, aber unseren Männern fehlte es da eindeutig an Fantasie. Lediglich Guido erkannte irgendeinen Wackelzahn!?! Gut - Männer haben wahrscheinlich andere Qualitäten.

Nun ging es bissig abwärts. Eine Strecke, die ich auch nicht mag, denn 340 Meter in steilen Serpentinenlagen vor uns. Schon bald zog sich das Feld auseinander. Ich machte mit unserer "Elitetruppe" aus, dass sie bereits zum Bus gehen sollen und ich kam dann mit dem Rest in Ruhe nach.

Es war ein super Tag für mich und ich bin sicher, auch für meine Gruppe. Wir hatten uns alle gut verstanden, viel gelacht, überhaupt nicht gestritten oder verhauen und am Abend saßen alle noch lange im Wintergarten zusammen.

Vielen Dank an Manfred, Anne und Guido, Roswitha und Anton, Helmut und mich :-).