Wir sind dieses Jahr eine richtige "wir-haben-ewig-Zeit-Baustelle". Egal wie groß die Umbauten in den letzten Jahren gewesen sind - innerhalb von 8 Wochen war alles fertig, geputzt, dekoriert und bereit für den ersten Gast. Corona hat uns dieses Jahr nicht nur einen früheren Beginn, sondern auch ein späteres Ende beschwert. Diese Woche wurden die 4 Bäder gefliest. Das zog sich auch länger hin als geplant und muss im Moment unterbrochen werden, denn morgen kommen die Raumausstatter und legen die ganzen Böden. So mussten wir gestern noch die ganzen Zimmer leer räumen und die Böden blitzblank herrichten. Da ist mein Papa ja der Chef im Ring! Würde es dafür einen Titel wie z.B. Dr. oder Prof. geben, dann er Stbsg. Müller (lang ausgeprochen: Staubsauger Konrad Müller) heißen. Keine noch so kleine Ritze ist vor ihm sicher und so ist alles blitzblank bei uns. Wahrscheinlich werden unsere Handwerker morgen erst einmal verunsichert die Schuhe ausziehen, wenn sie die Baustelle betreten...

An den Balkonen wurden die Stützen angeschraubt. Da soll diese Woche das Geländer fertig werden und dann werden die Böden gelegt und die Trennwand montiert. Seit vielen Wochen scheint bei uns fast ununterbrochen die Sonne. Ab Dienstag wird das Wetter jedoch umschlagen und Schnee bringen. Ich bin mir fast sicher, dass morgen die Gerüstverleihfirma bei uns anrufen wird und fragen, wann sie endlich das Gerüst abmontieren und einwintern können.

Einen Ruck hat es in den Frühstücksräumen gegeben. Sowohl in der hinteren, als auch der mittleren Stube sind die Wände verkleidet worden. Nun wird an den Fensternischen gearbeitet. Ich bin glücklich, denn es sieht schon jetzt so gemütlich aus, wie ich es mir vorgestellt habe! Sobald die Frühstücksräume fertig sind, beginnt die Montage in den Zimmern. Letzte Woche haben wir noch die Bilder für die Zimmer abgeholt. Lange hatte ich keine Idee, wie die Wände der neuen Alpin-Zimmer gestaltet sein sollen. Es war ein glücklicher Zufall, dass wir im August durch Oberstdorf gelaufen sind (das mache ich maximal 2 x im Jahr) und im Schaufenster ein Bild entdeckte. Sofort wußte ich... das ist es! Ich machte ein Foto, erklärte dem Künstler und dann unserem Schreiner meine Idee. So wurde aus dem Bild eine ganze Wandgestaltung. Unsere Schreinerei lieferte den Holzhintergrund und der Künstler gestaltete in Silber für 2 Zimmer einen Kuhkopf und für 2 Zimmer einen Steinbockkopf. Dahinter kommt noch eine LED-Beleuchtung...

So langsam wird der Staub weniger und die Einbauten mehr. Deshalb konnte Floh inzwischen in allen Zimmern die Wände streichen - diese erstrahlen nun in sattem weiß und passen dann super zu den warmen Holztönen der vertäferten Wände.

Da Floh und ich oft auf der Baustelle überflüssig sind, versuchen wir jeden Tag eine ordentliche Runde zu laufen. Während das Allgäu unter dichtem Nebel liegt, ist bei uns der Himmel fast immer blau. Es sind ja derzeit alle Geschäfte und Restaurants geschlossen. Trotzdem kommen total viele Leute zu uns, wandern in den Bergen und genießen die Sonne. Nächste Woche sende ich dann Schneebilder, denn der Wetterbericht meldet Schnee.

Viele Grüße aus der Sonne und von der Baustelle, Regine