führte unsere heutige Wanderung. Er ist einer der "unberührten" Berge des Kleinwalsertales und mit 2.083 Meter nicht gerade spektakulär hoch. Rechts und links flankiert von Gemstel- und Bärgunttal liegt er genau vor unserem höchsten Berg - dem großen Widderstein. Sonst sind wir nur mit Mini-Gepäck unterwegs - ein Wechselshirt, eine Wind/Regenjacke und eine Trinkflasche reichen für einen Wandernachmittag, schließlich haben wir zahlreiche, bewirtete Hütten im Kleinwalsertal und die Wanderung muss immer so geplant sein, dass sich eine Einkehr noch LOCKER ausgeht!

Diese Bergtour ist allerdings nicht auf der Wanderkarte zu finden, nicht markiert und teilweise weglos - so waren wir heute Nachmittag vollkommen allein auf dieser Strecke. Klar, dass es hier also auch keine bewirtete Hütte gibt! Über das Bärgunttal stiegen wir auf. Floh als unser Wanderführer wieder vorne weg und wir drei Mädels hinterher. Zunächste ganz gemütlich den oberen Weg ins Bärgunttal, zweigt die Tour kurz nach der Widdersteinalpe nach links ab. Über die Wiese geht es nun einfach nach oben und eine lange Strecke verläuft gleich wie der Aufstieg zum kleinen Widderstein. Vor Jahren bin ich mit einem Bergführer auf den kleinen Widderstein geklettert. Das war eine unglaublich schöne Tour!

Schon bald erreichten wir die untere Widdersteinalpe. Es war ein strahlend sonniger Mittag und der Föhn verschaffte uns nicht nur eine herrliche Fernsicht, sondern auch ganz schön heiße Temperaturen. Nun ging es durch einige Latschenbüsche. Dieser Weg wurde nicht nur von uns genutzt, sondern auch von den Kühen der Alpe. An den schattigen Stellen sammelte sich in den Trittlöchern der Kühe noch das Regenwasser vom letzten Wochenende. Nur 3 von uns 4 schafften es trockenen Fußes auf die andere Seite... meine Schwester rutschte ins Matschloch...

Nun waren wir schon an der oberen Widdersteinalpe. Gibt es an einigen Stellen keinen Weg, so waren hier gleich viele Wege - alles Viehpfade und somit so ein bisschen wie ein Labyrinth :-). Wir fanden den richtigen Weg weiter! So langsam schattete sich er Himmel ab. Das war perfekt wegen der Temperatur. Schade jedoch wegen der wunderschönen Farben des Grases - es leuchtete in der Sonne noch gelb/orange/grün und mein Foto konnte dann leider die tollen Farben nicht mehr einfangen und wiedergeben.

Am Gipfel hätte ich ewig bleiben können! Ausser dem Großen Widderstein (2.536 Meter) gleich hinter dem Bärenkopf kenne ich keinen Berg, der so eine traumhafte Aussicht bietet. Das Kleinwalsertal hat 96,82 Quadratkilometer. Es ist ca. 16 km lang und 6,5 km breit und es leben 5.123 Einwohner auf diesem traumhaften Flecken Erde. Von hier aus sieht man alle Orte unseres Tales und noch weit hinaus ins Allgäu. Floh und Karin richteten inzwischen die Brotzeit am Gipfelkreuz her, also stärkten wir uns nun erst einmal ausgiebig und errinerten uns dabei ausgiebig an die eine oder andere Wanderung.

Dann ging es wieder zurück auf dem gleichen Weg. Möglich ist auch ein Rundweg über den grasigen Kamm des Bärenkopfes und im Einschnitt zum kleinen Widderstein geht dann der Weg sehr rollig nach unten, aber wir entschieden uns für den gleichen Rückweg über die beiden Widdersteinalpen.

Leider hatte die Alpe Widderstein im Bärgunttal schon geschlossen - diese Hütte von Tini und Tom ist neben der Bärgunthütte von Sabine immer eine ausgiebige Einkehr wert!

Es war ein toller Nachmittag und ich freue mich schon auf die nächste Wanderung.

Grüße von Regine