Das ist auch eine super Wanderung. Der Weg ist im Sommer und im Winter geöffnet und präpariert. Bei Sonne, Wolken, Regen und Schnee... oder wie unsere Gäste sagen auch bei "heute ist ja mal kein Wetter" (das ist für mich sehr blöd, denn in unserem Zimmerpeis ist das Wetter - egal wie es ist! - inklusive) ist es herrlich, ins Wildental zu laufen. Wir starten meist direkt bei uns zu Fuß und laufen an der Kanzelwandbahn vorbei in den Zwerwald. Am Ende bei den letzten Häusern geht es dann links für einige Meter ziemlich steil nach oben (ich schätze mal, ca. 50 Höhenmeter). Das bisschen Mühe mit dem Aufstieg wird sogleich mit einer schönen Aussicht - zurück auf Riezlern und bald darauf nach rechts auf Hirschegg - belohnt.

Gemütlich geht es an der Jahnhütte (nicht bewirtet) vorbei, bevor es durch das "Pfusertobel" noch einmal etwas abwärts und dann ca. 30 Meter steil (wirklich steil) aufwärts geht. Auf "Komoot" habe ich es vor kurzem als Tipp für eine Mountainbikestrecke gelesen und dort meinte eine Nutzerin "Wer sich konzentriert, kann es auch hochfahren". Also - ich konnte mich noch nie so konzentrieren, dass ich mich getraut hätte, diese auf den letzten Metern total steile Strecke hochzufahren. Meine Angst, rückwärts vom Sattel zu kippen und mich mitsamt meinem Bike zu überschlagen, war bisher immer größer!

Gut - eigentlich ist es ja auch als Wanderweg gedacht und wenn das Tobel geschafft ist, dann geht es für längere Zeit wirklich sehr gemütlich und fast eben weiter. Leider ist die Schwabenhütte wegen einem Todesfall seit dem Sommer geschlossen und soll verkauft werden. Dann wird es auch hoffentlich wieder möglich sein, hier einzukehren, denn es ist eine urige Hütte an einer schönen Stelle. Die Hütte steht für 1.232.000,00 Euro zum Verkauf.

Wir sind weiter gewandert und auf dem Höhenweg oberhalb von Höfle einfach gerade aus weiter ins Wildental gelaufen. Im Winter führt nun ein Teil der Strecke über das Schigebiet Wildental und es besteht die Möglichkeit, in der Wildentalhütte mit Traumblick nach Mittelberg einzukehren, im Sommer ist die Hütte nicht öffentlich. Macht nichts, denn ca. 30 Minuten später taucht schon die Innere Wiesalpe auf 1.330 Meter auf. Moni ist eine richtige "Hüttenmama" und sorgt sich sehr hingebungsvoll um ihre Gäste. Schon so manche lustige Stunde haben wir hier verbracht.

Heute wollten wir jedoch in der Fluchtalpe einkehren. Unbestritten gibt es hier die beste Brotzeit im Kleinwalsertal - ich verspreche es! Auf der Terrasse, die dem Hang angepasst ist, gibt es auch einen großen Holzbrunnen. Jedes Mal wenn ich hier sitze, muss ich noch über die Begebenheit schmunzeln, als sich hier 3 betagte Wanderer mit Waschlappen und Handtuch gegenseitig gewaschen und abgetrocknet haben - das war für mich Einkehr und Entertainment - ein herrlich lustiger Nachmittag und ich habe schon vielen Gästen von diesem Nachmittag erzählt.

Viel zu lange verbrachten wir an diesem schönen Fleck und nun eilte es, nach Hause zu kommen. Bis zur Inneren Wiesalpe geht die Wanderung über die gleiche Strecke zurück und dort sind wir nach links über die Untere Wiesalpe und über Schwendle nach Bödmen gewandert. Alle paar Minuten (ich glaube, alle 10 Minuten) fährt hier der Bus nach Riezlern und so sind wir wenige Minuten später wieder nach Hause gefahren.

Das Wildental ist wirklich ein Traumziel und wahnsinnig schön ist es auch im Winter, wenn sich die weißen Gipfel der 3-Schafalpenköpfe gegen den blauen Himmel abheben. Der Wahnsinn!!!

Sonnige Grüße von Regine