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30.09.2020 Wanderung ins Wildental

Eine der schönsten Wanderungen ist für mich der Rundweg ins Wildental. Nicht zuletzt, da ich extrem gerne esse und es auf der Fluchtalpe weit und breit die beste Brotzeit gibt! Da die Wanderung nicht anstrengend ist und keine besonderen geologischen oder botanischen Besonderheiten (und somit die Gefahr meiner fachlichen Informationen darüber) aufweist, waren meine Schwestern sofort einverstanden. Auch unsere Freundin Berta war wieder dabei - wie immer eine lustige Bereicherung für unsere Wandergruppe!

Gemeinsam sind wir ab dem Parkplatz Schwendle - einem Ortsteil von Mittelberg/Höfle gestartet. Vielleicht können Sie sich noch an den ehemaligen Gasthof Schwendle erinnern? In den 70iger Jahren DAS Ziel für hungrige Gäste. Eine eigene Metzgerei, große Portionen, tolles Essen, schnelle Bedienungen, günstiger Preis... ein Konzept, das lief wie der Teufel. Alles Geschichte - mit dem Rentenalter der Besitzer wurde die Wirtschaft aufgegeben und einige Versuche von Nachfolgern, hier erfolgreich zu wirten, wurden nach wenigen Monaten in die Knie gezwungen.

Der Blick von hier nach Mittelberg ist wunderschön und schon ging es den breiten Wanderweg entlang ins Wildental. Der Weg ist perfekt zu laufen - mal flach, mal ansteigend, aber immer so, dass noch genug Luft zum sprechen bleibt! Auf dem Weg waren nur wenige Leute, denn die deutsche Regierung hatte ja in der Vorwoche eine Reisewarnung für Vorarlberg ausgesprochen, und da wir nun mal am Hintern von Vorarlberg hängen (ohne Kontakt, da ja die ganze Bergkette dazwischen liegt), waren wir eben mit dabei beim Schlamassel und viele Gäste waren abgereist und beim Bettenwechsel erst gar nicht mehr angereist.

Auf dem Weg trafen wir Eduard - den Wirt der Unteren Wiesalpe. Das ist die schöne Alpe mit den vielen Ziegen. Der Alpsommer ist vorbei und er brachte die Zaunpfähle ins Winterlager. Meine Schwestern waren schon vorgelaufen, aber Berta und ich verwickelten Eduard noch in ein Schwätzchen... und das kann dauern! Irgendwann kamen sie wieder zurück, in Erwartung, dass wir zusammengebrochen oder abgestürzt wären! Also - weit und breit war dann niemand mehr zu sehen und so verlief die weitere Wanderung ohne Unterbrechung. Ach ja - nicht ganz! Für alle Fälle nehme ich zu jeder Wanderung einen Marzipanlikör mit (danke für die zuverlässige Lieferung liebe Steffi!) und es gibt immer irgendwo eine Pause zur Stärkung.

So erreichten wir nach ca. 50 Minuten die Fluchtalpe. Das war unser heutiges Bergziel. Von hier aus starten übrigens zahlreiche tolle Bergwanderungen: zur Mindelheimer Hütte, zur Fiderepasshütte, über den Mindelheimer Klettersteig, zur Wannen- und Kuhgehrenalpe, zur Hammerspitze, zur Kanzelwand...

Sofort bestellten wir die Brotzeit (wenn Sie nicht total ausgehungert hier ankommen, dann reicht EINE Brotzeit für 2 Personen vollkommen!) und genossen eine lange Zeit auf der Terrasse der Hütte. Jedes Mal, wenn ich den Brunnen auf der Terrasse sehe, dann muss ich an die Geschichte mit den 3 alten Wanderern denken, die sich hier mit Waschlappen und Handtuch gewaschen haben - in einer meiner früheren Berichte habe ich das sicher geschrieben. Das war eine sehr schöne Geschichte und habe ich schon oft meinen Gästen im Frühstücksraum bildlich erzählt!

Irgendwann verschwand die Sonne hinter den Bergen Elfer und Zwölfer und tauchte die Terrasse in Schatten. So machten wir uns auf den Rückweg. Es sind zwar nur ein paar Minuten bis zur Inneren Wiesalpe, aber diese lag noch herrlich in der Sonne und wir beschlossen, sofort noch einmal eine kleine Pause einzulegen. Das dachten sich wahrscheinlich auch einige Andere, denn wir trafen auf viele gleiche Gesichter wie auf der Fluchtalpe.

Alles hat ein Ende... so auch dieser tolle Nachmittag und über den Rundweg sind wir zurück nach Schwendle.

Bis bald, Ihre Regine