08.08.2023 Wanderung über die Ochsenhofer Scharte
Was für eine schöne Tour! Vollkommen zu Recht ist die Wanderung vom Walmendingerhorn über die Ochsenhofer Scharte zur Schwarzwasserhütte ein Klassiker unter den Wanderungen im Kleinwalsertal. Die 10,5 km lassen sich in guten 4 Stunden laufen und die etwa 200 Höhenmeter im Aufstieg und 900 Höhenmeter im Abstieg sind mit einer durchschnittlichen Kondition und einigermaßen guten Knien gut zu bewältigen.
Am Montag hatte es noch geregnet und in höheren Lagen fiel Schnee, aber unser freier Nachmittag am Dienstag war ein perfekter Mix aus Sonne und Wolken. Bei strahlender Sonne werden die Fotos schöner, aber wandern lässt es sich viel leichter, wenn die Sonne nicht ungehindert vom Himmel scheint.
Schon die Auffahrt mit der Walmendingerhornbahn ist wunderschön. In 7 Minuten werden über 700 Höhenmeter überwunden. Eigentlich viel zu schnell, um das ganze Panorama genießen zu können. Als in der Ferne die Berge weiß verschneit zur Vorschein kamen, da kam bei mir sofortige Vorfreude auf den kommenden Winter auf. Jede Jahreszeit hat ihren Reiz, aber ein toller Wintertag ist an Glücksgefühl nicht zu toppen!
Für Nichtwanderer ist die Bergstation ein super Platz. Ein bedientes Restaurant samt Terrasse, ein Bistro und eine große, windgeschützte Liegestuhlterrasse bieten allesamt ein wunderschönes Panorama und lassen die Zeit wie im Flug vergehen.
Wir starteten sofort durch, denn es war bereits kurz vor 14 Uhr. Über den breiten Schotterweg geht es bis in den Knick. Von dort führt nach rechts der Aufstieg über die Ochsenhofer Köpfe oder wenige später weiter nach links der Wanderweg über die Stutzalpe ins Tal. Wir liefen unterhalb der Lüchle-Alpe durch. Ab hier verläuft ein einspuriger Wanderweg über die Alpe und eine ganze Zeit lang geht es recht eben dahin. Nachmittags kommen uns ja immer die Wanderer im Abstieg entgegen und als wir rechts über die Felsen auf die Ochsenhofer Scharte aufstiegen, hatten wir das Gefühl, die Berge müssen gleich leer sein.
Von unseren Gästewanderungen weiß ich noch, dass die Höhenmeter, die wir hier am Stück aufwärts liefen, immer viel mehr eingeschätzt wurden. Direkt nach der Abzweigung zur Scharte geht es schon ein bisschen steiler los, aber schon bald verläuft die Strecke gemütlich unterhalb der Köpfe durch. Für Gipfelstürmer liegt das Grünhorn auf 2.039 Meter gar nicht mehr so fern und über den Südgrat ist die Aussicht in den benachbarten Bregenzerwald und weiter entfernt in die hohen schweizer Berge wunderschön.
Das ging sich bei uns zeitlich nicht mehr aus und so war unser höchster Punkt die Ochsenhofer Scharte mit 1.850 Metern. Gemeinsam mit anderen Wanderern saßen wir gemütlich auf der Scharte und besichtigten ausgiebig unser Panorama. Von hier aus ist auch der Blick auf die Nordwestseite des Ifenmassivs sehr schön und wir beschlossen, bei der nächsten Wanderung den Ifen zu besteigen!
Nun ging es jedoch weiter zur Schwarzwasserhütte, denn keine Wanderung ohne Einkehr ist unsere Devise! Hier gibt es einen Weltklasse-Kaiserschmarren, den Sie unbedingt probieren sollten! Alte Hütten haben ja einen ganz besonderen Scharm, aber an dieser Alpenvereinshütte nagt nun doch der Zahn der Zeit und so soll sie in absehbarer Zeit erneuert werden.
In den Bergen kann ich nicht nur allen weltlichen Ballast vergessen, sondern auch die Zeit, aber ein Blick auf die Uhr erinnerte uns daran, dass wir nun Vollgas geben müssen, um den Bus an der Auenhütte um 16:50 Uhr noch zu kriegen und so gaben wir eben Vollgas und mit flottem Schritt ging es abwärts. Mein Rucksack ist immer nur für eine ganz kleine Regenjake dabei, aber Sie wissen ja... fast unsere ganze Dekoration im Haus habe ich von meinen Wanderungen mitgebracht und so musste ich auch hier ein paar Stopps einlegen, um neues Moos für die Herbstdekoration zu sammeln.
So kamen wir keine Minute zu früh beim Bus an und unmittelbar hinter uns schloßen sich die Türen und die Rückreise nach Riezlern begann.
Es war wieder einmal ein unglaublich schöner Nachmittag... und die Vorfreude auf die Ifenbesteigung lies die Zeit bis zum nächsten freien Dienstag im Flug vergehen.
Berg heil von Regine