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18.09.2018 Wanderung zur Fluchtalpe

Juhuuu... Hausgästewanderung!

Es ist jede Woche eine lange Überlegung, welche Wanderung die Richtige für unsere Gäste ist. Ich mag größere Bergtouren, aber diese bieten manchmal jede Menge Überraschungen für mich und naturgemäß können dann auch nur weniger Gäste mitgehen, weil die Gruppengröße auf 8 Personen beschränkt ist.

Den Schnitt unserer Gäste betrachtet, fand ich den vermutlich größten, gemeinsamen Nenner in einer leichten Wanderung. Also machte ich meine Ausschreibung, denn ich entschied mich für einen Besuch auf der Fluchtalpe. In kurzer Zeit war die Anmeldeliste voll und mit 14 bestens gelaunten Gästen starteten wir bei herrlicher Sonne. Zunächst fuhren wir mit der Linie 1 nach Mittelberg. Von dort ging es über die Sonnenhalde nach Bödmen. Ich wollte nicht "nur" das Wildental laufen, denn das erschien mir doch zu wenig und deshalb gingen wir ein kurzes Stück der Straße entlang und bogen dann in den Gemstelweg ein. Ich lief gerade mit Matthias, als er auf einmal stutzte und mich fragte, ob wir schon richtig sind. Er war sicher, dies ist der Beginn des Gemsteltales und wir wollten doch ins Wildental... Ein Schild von Bernhards Gemstelhofladen bestätigte ihn noch darin, dass wir uns ganz klar verlaufen hätten!

Als wir nach der Brücke links abbogen und um den Zwölfer herum liefen, da war die Welt für ihn wieder in Ordnung - er kannte sich doch aus! Ein paar Meter auf der kaum befahrenen Höflestraße und schon bogen wir rechts nach Schwendle ab. Nun ging es ins wunderschöne Wildental. Ich mag den Aufstieg über die rechte Seite. Von Anfang an nahm uns der Blick auf die Schafalpenköpfe gefangen. Diese Köpfe sind alle ca. 2230 Meter hoch und darüber verläuft der weltberühmte Mindelheimer Klettersteig. Wir genossen auch den Blick auf die Kuhgehrenspitze und die Hammerspitze. Diese hatten doch schon mehrere Gäste bewandert und die Strecke gehört ganz klar zu den aussichtsreichsten Touren im ganzen Tal. Gerade der Blick von der Inneren Kuhgehrenalpe (1.673 Meter) ist top. Gerlinde und Matthias hatten am Vortag eine große Bergtour zur Fiderepasshütte gemacht und beim Abstieg über die Innere Kuhgehrenalpe eine neue Wegvariante ausprobieren wollen. Es gibt mehrere Abstiegsmöglichkeiten, die allesamt über 340 Höhenmeter sehr steil nach unten gehen. So probierten sie den neuen Forstweg (der eigentlich zur Holzbringung angelegt wurde) aus. Nach kilometerlangem "Gelatsche" hatten sie jedoch genug und bogen auf einen schmalen Weg in einen steilen Abstieg zur Jahnhütte. Aus eigener Erfahrung kann ich hier mitreden... diesen Fehler macht man nur 1 x! Der beste Abstieg ist auf jeden Fall über die Wiesalpe...

So - jetzt bin ich wieder ein bisschen abgeschweift... Es ist nicht selbstverständlich, dass 15 Leute so gut zusammen passen, aber alle schwatzten munter drauf los und verstanden sich prächtig. In Hüttennähe wurde Udo ein paar Schrittchen schneller - aber leider war die Untere Wiesalpe mit allen Tischen gut besetzt. Hier gibt es sehr leckere Ziegenmilchprodukte aus eigener Herstellung und die selbstgebackenen Kuchen sich super. Wir liefen also weiter und peilten die Fluchtalpe als Einkehr an. Der Weg von der Wiesalpe bis zur Fluchtalpe ist herrlich flach und Kuhglockengebimmel begleitete uns. Schon seit ein paar Jahren ist der Weg rechts und link durch einen Zaun von der Kuhherde abgetrennt. Ich erzählte, dass ich vor Jahren mit einer Frau komplett aussen rum über Stock und Stein am Zaun entlang laufen musste, weil sie sich weigerte durch die (in ihren Augen gemeingefährliche) Kuhherde zu gehen.

Auf der Fluchtalpe herrschte Hochbetrieb, aber wir fanden noch 2 Tische hinter der Hütte und saßen in gemütlicher Runde zusammen. An der Hüttentüre bestellten wir unsere Speisen und Getränke - und alles, was vorbereitet werden musste, wurde - wenn es abholbereit war - dann einfach durch das Kellerfenster ausgerufen. Das war sehr lustig, den wir schwätzten ja die ganze Zeit und immer, wenn etwas ausgerufen wurde, rannte Jemand los, um es abzuholen. Ich erzählte noch eine kleine Begebenheit, die mich daran erinnerte, von unserem Pfarrer und dessen Friedhofsaktion mit dem Grünabfallcontainer (nur für Insider...) und schon fiel jedem von uns eine lustige Geschichte ein.

Ein Blick zum Himmel... inzwischen hatte es sich zugezogen und wir brachen wieder auf. Über den gleichen Weg liefen wir nun zurück bis zur Inneren Wiesalpe und die Ersten wollten bereits wieder einkehren. Monika von der Wiesalpe macht einen leckeren Walnußlikör, dessen Rezept sie aus der Bunte oder Bravo oder so hat, aber meine Leute meinten lachend, dass es auf keinen Fall aus der Bravo sein kann! Es wurde immer dunkler und ich entschied, dass wir durchlaufen und dann auf dem Höhenweg noch in der Schwabenhütte einkehren.

Dazu kam es leider nicht mehr. Kurz oberhalb von Höfle erwischte uns ein heftiger Regenschauer und trotz Regenjacken und Knirps waren wir total nass. Es wäre noch 1 Stunde Heimweg über die Schwabenhütte gewesen, aber nass einkehren ist auch keine gute Option, und so entschied ich den Abstieg ins Höfle und die Rückfahrt mit dem Bus. Diese Idee hatten noch mehr Wanderer und so blieb im Bus kein Zentimeter mehr frei. Macht nichts - mit ein bisschen Humor ist es etwas enger auch gut zu ertragen, und es waren ja nur wenige Minuten bis Riezlern.

Wir trafen uns dann nachher noch mit der wieder trockenen Gruppe in der Alpenstube und es wurde noch ein sehr gemütlicher Hock und eine gute Tourennachbesprechung!

Vielen Dank an Helga und Bernd, Corrie und Joe, Doris und Hugo, Elfie und Gerhard, Michaela und Werner, Steffi und Udo, Gerlinde und Matthias und mich - wir hatten es wunderbar :-)