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03.07.2015 Wanderung zur Mindelheimer Hütte

Keine Zeit zum Wandern, denn wir waren mit der Heuernte beschäftigt....

Trotzdem sende ich Ihnen wunderschöne Fotos von der Tour am 30.06. zur Mindelheimer Hütte, die Birgit und Karl-Heinz gemacht haben.

Gestartet wird diese Wanderung am Besten mit dem Aufstieg über das Wildental. Zunächst geht es ganz gemütlich los - an der unteren Wiesalpe mit den vielen Ziegen vorbei auf breitem Weg zur Fluchtalpe. Auch wenn hier die gemütliche Sonnenterrasse [CUT] lockt - wenn Sie zur Mindelheimer Hütte möchten, müssen Sie unterhalb der Materialseilbahn rechts abbiegen und stramm durchlaufen - von 1.390 Metern geht es nun noch viele Höhenmeter nach oben.

Ab sofort ist der Weg schmal und in vielen Kehren gewinnen Sie schnell an Höhe. Auf der linken Seite rauscht ein herrlicher Wasserfall ins Tal und bald darauf erreichen Sie die Hintere Wildenalpe auf 1.775 Metern. Diese ist nicht bewirtschaftet, aber auf dem dicken Brett vor der Hütte mache ich immer eine kurze Rast. Von hier ist der Blick gewaltig! Direkt vor Ihnen erhebt sich das kahle Dolomit-Massiv der 3 Schafalpenköpfe, über den der Mindelheimer Klettersteig führt. Leicht links erheben sich die Gipfel von Walser- und Oberstdorfer Hammerspitze und die Hochgehrenspitze. Darunter sind saftige Almwiesen und eine kurze Strecke wandern Sie ohne große Anstrengung durch den Talboden der Hinteren Wildenalpe.

Dann hat der Spaß ein Ende! Urplötzlich steigt der Weg steil an und in schmalen Serpentinen geht es in schwindelerregende Höhen - nichts für zartbesaitete Wanderer! Von der Almwiese wandelt sich die Beschaffenheit des Weges in Geröll und Fels und so manches Mal sichert ein Seil besonders schmale, absturzgefährliche Passagen.

Dieser Teil der Wanderung ist der Hauptgrund, warum ich über das Wildental starten würde - für Jene, die nicht schwindelfrei sind, ist noch eine gute Möglichkeit zum Umkehren und die Marschrichtung und Orientierung nach oben sind immer leichter als nach unten!

Wer es geschafft hat, den belohnt dafür die herrliche Aussicht von der Kemptner Scharte (2.108 Meter). Dies ist auch die Deutsch-Österreichische Grenze, aber wahrscheinlich sehen Sie in diesem Moment schon die Mindelheimer Hütte (2.058 Meter) und freuen sich bereits auf eine zünftige Einkehr, statt über solche geographischen Nebensächlichkeiten nachzudenken.

Noch 15 Minuten und Sie haben sich eine längere Pause verdient! Vielleicht holen Sie Ihre Wanderkarte heraus und suchen dort den Biberkopf (2.599 Meter) - dies ist der südlichste Punkt von Deutschland und in Natura sehen Sie ihn süd-östlich vor sich. Gut gestärkt müssen Sie sich jedoch dann wieder aufmachen....

Zunächst geht es durch den "wilden Gund" und dann ansteigend links am Geißhorn (2.366 Meter) vorbei. Bleiben Sie vor der Ostflanke des Geißhorn noch einmal stehen. Oft kann man hier Steinböcke im Fels sehen. Steinböcke sind Tagtiere, wurden vor vielen Jahren wieder in unserer Gegend angesiedelt und leben oberhalb 2.000 Metern im Fels und sind für Sie vollkommen ungefährlich, denn ihre Nahrung besteht aus Kräutern, Knospen, Moosen und Belecken von salzhaltigem Gestein.

Kurz darauf kommen Sie auf der Passhöhe Koblat  wieder zurück in österreichisches Staatsgebiet und nun beginnt der Abstieg an der Sterzerhütte (nicht bewirtschaftet) vorbei zur Oberen Gemstelalpe (1.692 Meter). Hoffentlich sind Ihre Knie noch in Ordnung, denn in relativ kurzer Zeit bewältigen Sie noch 350 Meter nach unten, bis Sie die Hintere Gemstelhütte (1.321 Meter) erreichen. Falls Sie jetzt Lust auf ein ordentliches Bier haben - kein Problem! - nun sind alle Schwierigkeiten geschafft und die letzten 45 Minuten "rollen" Sie noch ganz bequem auf breitem Weg nach Bödmen. Dort wartet auch schon der Bus auf Sie und nach einem super Tag und einer tollen Tour freuen Sie sich wahrscheinlich wie verrückt auf eine Dusche.

Es bieten sich auf dieser Strecke auch 2 Gipfel zur Besteigung an - schon kurz nach der Kemptner Scharte links das Kemptner Köpfle (2.191 Meter) oder nach der Mindelheimer Hütte das Geißhorn (2.366 Meter). Starten Sie in jedem Fall früh los und planen Sie einen ganzen Tag (mind. 8 Stunden + eventuell die Gipfelbesteigungen) ein. Es sind ca. 17 km Weglänge und etwa 1.200 Meter Aufstieg und gleich viel Abstieg.

Im Anhang sende ich Ihnen wahllos einige Bilder - alle sind super, aber bei 300 Bildern muss ich leider einige weglassen. Vielen Dank, Birgit und Karl-Heinz, das ich diese hier zeigen darf!

Liebe Wandergrüße von Regine