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12.05.2021 Wir putzen uns heraus!

Wir überschlagen uns ja gerade fast vor Freude, dass wir am nächsten Mittwoch (19. Mai) endlich wieder Gäste haben dürfen. Seit Tagen wird schon im Wintergarten geputzt, und die Tische werden auf den richtigen Abstand gerückt, die Sommerdeko hat schon ihren Platz eingenommen, unser Getränkelager wurde ausgetauscht (leider konnten wir selbst nicht so viel Bier trinken, wie wir beim plötzlichen Saisonsende im Oktober noch eingelagert hatten... so wurden heute viele noch volle Flaschen abtransportiert und durch neue Flaschen ersetzt...).

Die Schneeschmelze ist in vollem Gange. In den Hochlagen liegt noch jede Menge Schnee... wir hatten eben einen tollen Winter und vor allem einen kalten April, aber nun verfolgen wir täglich schon morgens von der Küche aus, wie die schneefreien Stellen am Fellhorn immer größer werden... das merkt man auch an unseren Flüssen - die normal glasklaren Gewässer führen gerade richtig viel Schmelzwasser. Am Muttertag war es über 20 Grad warm. Das war herrlich, denn wir hatten im "Walserblick" (an der Bergstation der Parsennbahn) für den Mittag reserviert und konnten dort toll mit unserer Familie zu Mittag essen.

Derzeit beginnt der Löwenzahn zu blühen. Das hält mich gerade davon ab, die Fenster aussen zu putzen... da warte ich lieber noch bis kurz vor den 19. Mai - dann lohnt sich das wahrscheinlich besser!

Nicht nur im Haus sind wir nun voll auf den Saisonstart programmiert. Auch unsere kleine Landwirtschaft startet in den Sommermodus. So helfe ich meinem Papa die Zäune machen. Das ist oft sehr lustig, denn ich ziehe mit meinem komplett verfügbaren Körpergewicht am Stacheldraht und mein Papa hat den Nagel in den Zaunpfahl. Jeden Herbst werden die Zäune ja auf den Boden abgelegt, da der Schneedruck diese ohnehin locker machen würde. Da ist auch mal ein rostiger Draht dabei und wenn ich mich dann voll dranhänge, reisst er ab und zu mal ab und ich mache dann unvermittelt einen Rückwärtssalto den Berg hinunter. Mein Papa kommentiert das dann mit einem "Hoppla!" Bald dürfen unsere Rinder dann den ganzen Tag auf die Wiese und Anfang Juni ist der Start der Alpsaison - dann kommen unsere Tiere auf die Amannsalpe auf 1.344 Meter Höhe. Ich berichte dann natürlich davon!

Heute gab es noch Waldarbeit zu erledigen. Mein Papa besitzt einen Wald zwischen dem Schwarzwasserbachweg und der Innerschwende. Letzten Monat ließ er etwa 100 Bäume fällen und heute haben wir alle zusammen diesen Wald mit 200 kleinen Weißtannen wieder aufgeforstet. Es gibt Augenblicke, da beneide ich unsere Gäste vom Flachland! Das Gelände war nicht nur extrem steil, sondern auch noch wegen den ganzen liegen gebliebenen Ästen, Baumabschnitten, Rinden... kaum begehbar. Dies bleibt alles im Wald, weil es dem natürlichen Kreislauf zurückgeführt und zu Humus wird - und weil es extrem aufwändig wäre, all dies aus dem Wald mittels einer Seilbahn abzutransportieren. Die neuen Bäumchen haben wir zum Schutz vor Schneedruck immer genau unterhalb eines gefällten Baumes neu gesetzt. Alle Bäume wurden auf einer Höhe von 80 cm gefällt - die hohen Stümpfe sind Vorschrift, denn so können keine Lawinen entstehen und den darunter liegenden Schwarzwasserweg gefährden, bis die neuen Bäumchen diese Funktion wieder aufnehmen können.. Es war zwar eine harte Arbeit, aber wir hatten auch viel Spaß, denn laufend schmierte einer von uns ab und rutschte auf dem Hosenboden oder Kopfüber den Hang hinunter. So sahen wir dann auch aus und bevor wir wieder ins Auto stiegen, zogen wir einfach Jacke, Hose und Schuhe aus. Gut, dass wir in keine Verkehrskontrolle kamen! Ich hoffe, der Muskelkater wird bis nächste Woche verschwinden!

Viele Grüße von Regine