14.07.2021 Wundervolle Wanderzeit
Was für eine tolle Zeit. Gut - es scheint nicht immer die Sonne, aber dafür ist es nicht so heiß zum wandern...
Unserer heutigen Schwesternwanderung tat es jedenfalls keinen Abbruch, dass wir sicherheitshalber einen Schirm mitgenommen haben. Ich hatte mittags noch einen kurzen Termin, aber dann sind wir um 13:25 Uhr mit der Linie 5 zum Ifen gefahren und von dort aus über den Naturpfad zur Bergstation der Ifenbahn 1 gelaufen. Das ist bergwärts ein Weg ganz nach meinem Geschmack! Schmal, wurzelig und urwüchsig, felsig und erdig.. dazu relativ steil - da sind die 302 Meter Höhenunterschied von der Talstation zur Bergstation ganz schnell gelaufen.
Übrigens: wenn Sie auf den Bildern sehen, dass meine Schwester den Schirm offen hat, dann heißt das noch lange nicht, dass es auch regnet... ich glaube, das liegt daran, dass ihr vor vielen Jahren direkt vor dem Buckingham-Palace ein Vogel auf den Kopf geschissen hat und sie da noch ein bisschen traumatisiert ist :-).
Die Alpwiesen sind gerade wunderschön. Während im Tal die Blumen mit dem ersten Grasschnitt im Juni abgemäht worden sind, so blüht es nun bis auf die Bergspitzen. Zwischendurch legten wir natürlich noch eine kleine Rast ein. Als die schöne, lange Holzbank an diese Stelle gesetzt wurde, da waren die Bäumchen rundherum wahrscheinlich noch klein und die Aussicht grandios... inzwischen steht die Bank im Wald. Danke liebe Elisabeth und lieber Jürgen für das Maikäferflugbenzin... es hat auch heute seine Wirkung nicht verfehlt und die restliche Strecke sind wir dann tatsächlich ein bisschen besser "geflogen".
Oben angekommen ist eine Rast auf der Ifenhütte eine tolle Sache - wir hatten uns allerdings mit unserem Papa in der Laubela - der wunderschönen Schihütte an der Talstation der Ifenbahn verabredet - und sind deshalb schnurstracks über den breiten, gemütlichen Wanderweg (der im Winter der Schigleitweg ins Tal ist) nach unten gelaufen. Obwohl ich nicht gerne abwärts laufe, ist dieser Weg wunderschön. Nicht zu steil, mit toller Aussicht und gutem Untergrund ist dies ein Weg für alle Gäste! Auch Kinderwagen- und E-Bike-Fahrer sind hier gut aufgehoben.
Der komplette Rundweg ist mit ca. 2 Stunden angegeben und in dieser Zeit auch wirklich zu schaffen.
Einer meiner Lieblings-Einkehrplätze im Kleinwalsertal ist die "Laubela" (zu deutsch: Lawine). Eine perfekte Symbiose aus fetziger Schihütte und modernem Wintergarten! Selbst an dunklen, trüben Tagen scheint hier die Sonne. Wir haben uns herrlich über den jungen, lustigen Kellner amüsiert, der meiner Schwester ein wesentlich größeres Kuchenstück als unserem Papa brachte... alle Versuche, sie herauszufüttern sind jedoch zum Scheitern verurteilt - sie nimmt auch davon nicht zu! Wie einfach eine "Männerbestellung" sein kann, haben wir kurz darauf deutlich erfahren. Mein Papa bestellte eine Runde Bier, die von uns sofort in 4 unterschiedliche (alkoholische) Getränke umbestellt wurde... just in dem Moment setzten sich neben uns 4 Männer und im gleichen Moment wurden denen 4 Bier und 4 Schnäpse geliefert - ganz unkompliziert nebenher bei der Überprüfung der 3G-Regel beim check-in bestellt!
Falls Sie einen Jäger kennen, dann ist Ihnen ein bisschen Jägerlatein ja nicht fremd. Aus dem gleichen Holz sind auch Kellner geschnitzt! Allen Ernstes erzählte unser Kellner anderen Gästen, es würde im Winter manchmal pro Stunde einen Meter Neuschnee geben! Bitte meiden Sie also diese Hütte, wenn es schneit! Wenn Sie im Winter hier ein paar Bier trinken und die Zeit vergessen, dann sind Sie nach 5 bis 6 Stunden bis über den Dachfirst eingeschneit! Möglicherweise lässt sich deshalb das Dach bis zur Hälfte zurückschieben... dann können Sie oben rauskrabbeln!
Es war wieder ein toller, freier Nachmittag!
Ich sende Ihnen auch ein paar Bilder von unserer Wanderung letzte Woche ins Bärgunttal. Da sind wir "Deppen" einfach unterhalb von Sabine bei der Bärgunthütte gleich links abgebogen, denn unser Ziel war die Widdersteinalpe von Tini und Tom. Bei Sabine ist es natürlich Weltklasse (das wissen Sie ja!), aber ich finde es auch klasse, auf dieser Alpe leicht unterhalb vom Weg zu sitzen. Hier passt alles... Terrasse, Lage, Aussicht, Atmosphäre, Hütte, Essen und Trinken - nur leider hat die Hütte ausgerechnet am Mittwoch Ruhetag.
Einige Bilder sind auch von der Käsealpe im Oytal in Oberstdorf. Dorthin sind wir am Montag bei herrlichem Wetter ganz spontan geradelt. Zu Fuß kann ich mir diesen Weg überhaupt nicht schön vorstellen, denn es geht von Oberstdorf ca. 3 Stunden mehr oder weniger 600 Höhenmeter über Teer- und Schotterstraße nach oben. Richtig toll ist der Stuiben-Wasserfall und die Alpe samt einer bunten Blütenpracht und den vielen bimmelnden Kuhglocken. Das ist also etwas für Sie, falls Sie mit dem E-Bike oder Mountainbike zu uns kommen!
Dann sehen Sie noch 2 Rinder... das sind unsere "Muckele", die gerade unterhalb unseres Hauses grasen und genauso entspannt im Gras liegen wie unsere Gäste nur wenige Meter entfernt davon auf der Liege im Wellnessbereich...
Übrigens: heute Abend waren wir noch in der "Taverne" in Riezlern. Dieses Restaurant/Bar wird ja seit einiger Zeit von Werner aus der ehemaligen Gondelstube bewirtet. Es ist zwar ein fensterloses "Kellerlokal", aber es ist perfekt und absolut einen Besuch wert!
Sonnige Grüße von Regine